Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Sieben Straßen sollen ausgebaut werden
Kosten für Kreis belaufen sich auf 8,5 Millionen Euro – Beginn frühestens 2019
KREIS SIGMARINGEN - Sieben Kreisstraßen sollen bis 2037 ausgebaut werden. Das hat der Verwaltungsund Sozialausschusses des Kreistags vorberatend bei einer Gegenstimme beschlossen. Bei den vom Ingenieurbüro Langenbach aus Sigmaringen beurteilten Straßen wurde zum Teil die Fahrbahnbreite kritisiert, aber auch ihr Zustand, die Kurvenradien sowie die Belastung durch Kiestransport. Auch die Trassierung, also Linienführung mit unübersichtlichen Kurven und Kuppeln sowie die Verkehrssicherheit waren Bewertungskriterien.
400 Kilometer Straße untersucht
400 Kilometer Straße wurden im Kreis untersucht, auch die Träger öffentlicher Belange fanden Anhörung. 30 000 Euro sollen für Planungskosten der ersten drei Maßnahmen aus dem Ergebnishaushalt entnommen und in den Finanzhaushalt umgeschichtet werden. Mehr als 15 Millionen Euro wird der Ausbau aller priorisierten Straßen kosten, er wird wohl in Teilabschnitten erfolgen. Die ersten drei Projekte kosten etwa 2,2 Millionen Euro. Mit dem Ausbau der ersten Maßnahme ist frühestens ab 2019 zu rechnen.
Von acht vorgestellten Straßen, deren Ausbau laut einer Kosten-Nutzen-Analyse am dringendsten ist, werden sieben ins Straßenausbaukonzept des Kreises übernommen, eine wird dem Kreisstraßenerhaltungskonzept angegliedert, weshalb sich die Kosten für den Ausbau auf dem Papier von 15 auf 8,5 Millionen Euro reduzieren würde, da die dem Erhaltungskonzept zugeführte Straße allein mehr als 6,6 Millionen Euro kosten soll. Den dringendsten Ausbau-Bedarf weist die K 8261 Hundersingen-Binzwangen auf, die Kostenschätzung beläuft sich auf 480 000 Euro. Auf Rang zwei folgt die K 8239 bei Ettisweiler, gefolgt von der K 8231 von Großschönach zur Kreisgrenze. Auf Platz vier: Die K 8270 bei Krumbach (die Zufahrt zum Höchsten), weiter die K8207 bei Wilsingen, auf Platz sechs die K 8234 bei Großstadelhofen und auf Platz sieben die K 8218 Thalheim-Heudorf. Ins Erhaltungskonzept verlagert wurde die Maßnahme, die die K 8272 Waldbeuren bis zur Kreisgrenze betrifft. Mit etwa 50 Prozent Fördergeldern pro Maßnahme ist laut Franziska Rumpel vom Fachbereich Straßenbau zu rechnen.
Kriterien der Beurteilung
Kriterien der Beurteilung waren laut einer Mitarbeiterin des Ingenieurbüros auch die Verkehrsdichte und Umweltbelange, beispielsweise dann, wenn eine Straße in Nähe von oder durch ein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet verläuft. Potenzielle Unfallgefahr war bei keiner der priorisierten Maßnahmen ausschlaggebend.
Kreisrat Richard Gruber (Grüne) wollte wissen, ob der Radverkehr Berücksichtigung bei der Beurteilung fand, was verneint wude. Franziska Rumpel ergänzte: „Wenn die Straße zu schmal ist, wurde sie im Ausbaukonzept entsprechend höher priorisiert. Wenn sie breit genug ist, haben auch Radfahrer Platz.“
Kreisrat Lothar Braun-Keller (Grüne) wollte die Außenwirkung zu bedenken geben, wenn ein Teil der Kreisstraße Leibertingen-Thalheim saniert würde, die augenscheinlich besser daher käme, als die Kreisstraße Thalheim-Heudorf, die nicht im Konzept berücksichtigt werde. Landrätin Stefanie Bürkle betonte den Unterschied zwischen Straßenerhaltung- und Sanierung und die jeweiligen Anforderungen, die nach außen hin nicht leicht zu vermitteln seien. Zusammen mit dem Kreisstraßenerhaltungskonzept und dem Bauwerkssanierungskonzept für Brücken sowie dem Ausbaukonzept will der Kreis die Infrastruktur im strukturschwachen ländlichen Raum und somit vor allem die Wirtschaft und Mobilität der Einwohner stärken.