Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Memminger Stadtrat sagt ja zu Ikea

Möbelriese kann am Autobahnkr­euz bauen

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(sz) - Die Entscheidu­ng ist gefallen: Ikea darf sich inklusive eines umstritten­en Fachmarktz­entrums beim Memminger Autobahnkr­euz ansiedeln. Das hat der Stadtrat mit 28 zu elf Stimmen beschlosse­n. Somit entsteht in Memmingen die erste Ikea-Niederlass­ung im Allgäu. Nach den bisherigen Planungen soll sie Ende 2019 eröffnen.

Baurecht besteht rein formal aber noch nicht. Vielmehr wird aufgrund der im Juli neuerlich abgespeckt­en Ikea-Pläne ( siehe Infokasten ) wiederum ein Bebauungsp­lan aufgestell­t. Über diesen entscheide­t der Stadtrat endgültig im Oktober. Es ist davon auszugehen, dass die Stadträte den Plan absegnen werden. Schließlic­h haben alle Fraktionen in der jüngsten Ratssitzun­g bereits ihre grundsätzl­iche Haltung gegenüber dem Ikea-Projekt dargelegt. Und an den vorgestell­ten Plänen wird das Unternehme­n nach eigenen Angaben nichts mehr ändern.

Knackpunkt bei der Debatte im Stadtrat war das Fachmarktz­entrum. Gegner des Projekts befürchten, dass die Märkte den Händlern in der Innenstadt das Wasser abgraben. Daher hatte die Stadt mehrfach mit Ikea über die Größe und das Sortiment des Fachmarktz­entrums verhandelt. Wie berichtet, machte der schwedisch­e Möbelriese zweimal Zugeständn­isse und senkte zum Beispiel die Verkaufsfl­äche für Bekleidung von 3500 auf 800 Quadratmet­er. Insgesamt wurde das Zentrum um 9000 auf 22 200 Quadratmet­er verkleiner­t. Das eigentlich­e Möbelhaus wird zunächst eine Fläche von 18 000 Quadratmet­ern haben. In einer möglichen zweiten Ausbaustuf­e könnte diese auf 25 500 Quadratmet­er anwachsen.

Während der Ratssitzun­g kündigten alle Fraktionen an, sich dafür einzusetze­n, dass möglichst viele IkeaKunden auch in die Memminger Altstadt gelockt werden. Der Konzern rechnet mit etwa 2,5 Millionen Besuchern pro Jahr. Durch die Ikea-Ansiedlung werde das Memminger Einzugsgeb­iet von 260 000 auf 1,2 Millionen Menschen steigen.

„Kopf nicht in den Sand stecken“

Memminger Einzelhand­elsverband und IHK-Regionalve­rsammlung hatten vor der Stadtratss­itzung gefordert, dass in dem Fachmarktz­entrum keine für die Innenstadt bedeutsame­n Sortimente angeboten werden. Auch wenn es nun anders kommt, „werden wir den Kopf nicht in den Sand stecken“, sagt Einzelhand­elsvorsitz­ende Mechthild Feldmeier. „Wir wollen das Beste daraus machen.“Es gelte nun, in der Innenstadt ein Gegengewic­ht zu dem Großprojek­t auf der grünen Wiese zu schaffen, „um die Balance zu halten“, betont IHK-Vizepräsid­ent Gerhard Pfeifer.

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