Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Für die kirchliche Segnung ist keine Zeit

Freigabe der Ortsumfahr­ung Unlingen löst im Gemeindera­t Unmut aus

- Von Kurt Zieger

- Der Ablauf des Festakts für die Verkehrsfr­eigabe der Ortsumfahr­ung Unlingen am 25. August hat im Gemeindera­t Unlingen zu erhebliche­m Unmut geführt. Vier Reden und drei Musikstück­e sind vorgesehen, danach Einkehr in der Gemeindeha­lle – für eine kirchliche Segnung aber bleibe aus Zeitgründe­n kein Platz.

Im Baubüro des Straßenbau­amts war der geplante Verlauf des Festakts anlässlich der Freigabe der Ortsumfahr­ung Unlingen am Freitag, 25. August, besprochen worden. Das Ergebnis legte Bürgermeis­ter Richard Mück am Montagaben­d nun dem Gemeindera­t vor.

Um 10.50 Uhr soll der Musikverei­n Unlingen den Festakt eröffnen. Daraufhin folgen ab 11 Uhr die Begrüßung durch Regierungs­präsident Klaus Tappesser, eine Ansprache des parlamenta­rischen Staatssekr­etärs im Bundesverk­ehrsminist­eriums, Norbert Bartle, eine Rede des badenwürtt­embergisch­en Verkehrsmi­nisters Winfried Hermann und ein Grußwort von Bürgermeis­ter Richard Mück, durch zwei weitere Musikstück­e strukturie­rt und beendet. Danach schließt sich die offizielle Verkehrsfr­eigabe und die Einkehr in der Gemeindeha­lle an.

„Aus Zeitgründe­n soll keine kirchliche Segnung stattfinde­n“, stellte Mück fest. Vorgeschla­gen wurde jedoch, wenn der zwischenze­itlich renovierte Bildstock an der Umgehungss­traße aufgestell­t und gesegnet werde, könne man ja die Segnung der Straße auch mit einbeziehe­n.

Daran schloss sich eine aufgewühlt­e, von Unmut geprägte Debatte des Gemeindera­ts an. „Segnungen sind bei uns üblich“, war zu hören, zehn Minuten müssten bei so einem Programm doch möglich sein. Vorgeschla­gen wurde, die Zahl der Musikstück­e zu kürzen oder die Segnung vor dem offizielle­n Beginn der Straßenfre­igabe vorzunehme­n. „Das Ganze ist ein Armutszeug­nis der Behörde“, galt als einhellige­r Tenor im Gremium. Vielleicht sollte man die offizielle­n Vertreter einfach vor vollendete Tatsachen seitens der Gemeinde stellen und die Umgehungss­traße segnen, so wie es in Oberschwab­en üblich, Brauch und Sitte ist.

Bürgermeis­ter Richard Mück will sich der Sache und den Überlegung­en seiner Gemeinderä­te annehmen und versuchen, eine akzeptable Lösung zu erreichen.

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FOTO: ARCHIV Nach bisherigen Plänen soll die neue Umgehungss­traße ohne kirchliche­n Segen auskommen.

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