Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Glenn Hagg will den Ball flach halten

Fußball: 55. Alb-Lauchert-Turnier in Benzingen

- Von Marc Dittmann

BENZINGEN/BAD SAULGAU - Einen Neustart muss der TSV Benzingen in dieser Saison machen. Nach nur einem Jahr in der Bezirkslig­a stieg die Mannschaft wieder in die Kreisliga A ab, unterlag im Sommer in der Relegation dem SV Erlaheim mit 3:4 nach Verlängeru­ng. In den kommenden Tagen versucht die Mannschaft um Teammanage­r Glenn Hagg beim 55. Alb-Lauchert-Pokal auf eigenem Gelände eine Standortbe­stimmung.

„Nein, ich glaube Relegation ist nicht meins“, sagt Glenn Hagg, Teammanage­r des TSV Benzingen, und denkt nicht nur an den Frühsommer zurück. „Ich habe als Spieler mit dem FC Krauchenwi­es zweimal in der Relegation verloren und zum Ende der vergangene­n Saison nun mit dem TSV Benzingen. Dennoch“, sagt Hagg, „wir müssen fair bleiben. Wir hätten zur Pause eigentlich schon mit 0:4 zurück liegen müssen. Es stand 1:3, wir haben den Ausgleich geschafft, hatten sogar die Chance zum Sieg und kriegen dann in der Verlängeru­ng durch ein dummes Tor und verlieren mit 3:4. Aber wie gesagt, in der ersten Halbzeit hatten wir Glück...“Und das nach einer Runde, die so gut begonnen hatte, mit fünf Siegen in den ersten sechs Spielen. Danach ging es quasi bergab. „In der Vorrunde lief es zunächst gut“, sagt auch Hagg. In der Rückrunde lief dann gar nicht mehr viel zusammen. „Wir haben gehofft, dass wir zwei Mannschaft­en, im Idealfall drei hinter uns lassen können. Das Schlüssels­piel war die Partie in Stetten (3:3) vier Wochen vor Saisonende.“Drei Benzinger sahen Rot, zwei davon glatt. Nicht nur die 3:2-Führung gegen Stetten war futsch. In den folgenden Spielen - durchweg gegen direkte Konkurrent­en - holte Benzingen nur noch drei Punkte. Am Ende war Benzingen punktgleic­h mit dem Tabellenzw­ölften Steinhofen, ein Zähler zum direkten Klassenerh­alt fehlte.

Liga: Starke Konkurrenz

Doch Haggs Blick richtet sich nach vorne. Der Bruder des einstigen SCP-Urgesteins Patrick Hagg - die Haggs stammen aus Benzingen - hat also beim Heimatvere­in den Weg des Abteilunsg­eleiters und Teammanage­rs eingeschla­gen. Unter seiner Regie schaffte die Mannschaft quasi den Durchmarsc­h von der Kreisliga B bis in die Bezirkslig­a. Jetzt also der Neuanfang in der Kreisliga A. „Gut, der Abgang von Spielertra­iner Stefan Bach tut uns schon sehr weh. Aber es war klar, dass er irgendwann nicht mehr zu halten ist“, sagt der einstige Abwehrspie­ler des FC Krauchenwi­es über den Wechsel Bachs zum südbadisch­en Landesligi­sten FV Walbertswe­iler-Rengestwei­ler (das Testspiel gegen Wa-Re endete 1:2), wo Bach die Nachfolge des zur SpVgg. F.A.L. gewechselt­en Joachim Ruddies antrat. „Aber wir haben mit Edgar Huber wieder einen jungen, 28 Jahre alten Spielertra­iner geholt, der Erfahrunge­n in Meßstetten, Tieringen und Albstadt gesammelt hat. Pech nur, dass sich Edgar - noch in Diensten seines Ex-Vereins Meßstetten, drei Wochen vor Saisonende das Kreuzband gerissen hat und noch länger ausfällt“, schildert Hagg. „Aber da kann man nichts machen.“

Ebenfalls verschmerz­en muss der TSV Benzingen den Abgang von Eigengewäc­hs Franz Hahn zum TSV Straßberg in die Landesliga. „Franz will es probieren“, sagt Hagg. Damit müsse man leben. Die Mannschaft hat sich in der Sommerpaus­e verjüngt. Neben dem 28 Jahre alten Spielertra­iner Edgar Huber rückten vier A-Junioren in den erweiterte­n Kader, Sergej Remche kam aus Bitz zurück, Zeljko Draskovic stieß ebenfalls zum Team. Trotzdem will Hagg von einer Bezirkslig­a-Rückkehr nichts wissen. „Wir wollen den Ball flach halten, denn alle Absteiger aus der Bezirkslig­a Zollern sind in unserer Staffel gelandet. Und auch Jadran Balingen ist eine sehr gute Mannschaft“, sagt Hagg über die Konkurrenz.

Jetzt gilt es erst mal die Form beim Alb-Lauchert-Turnier zu finden und das Halbfinale zu erreichen, doch dazu muss am heutigen Mittwoch ein Erfolg über Gammerting­en her. Denn zum Auftakt gab es am Montag ein 1:4 gegen den Turnierfav­oriten Harthausen/Scher. „Wir freuen uns, das Turnier hier auszuricht­en. Es macht Spaß, dieses Turnier zu spielen. Die Mannschaft­en kommen sehr zuverlässi­g, wissen um den Termin. Wir treffen uns bereits immer im September zur Nachbespre­chung. Und der Ort steht ja auch immer sieben Jahre im Voraus fest. Wir haben das Turnier bewusst als Sportwoche angelegt, damit wir in der Vorrunde über zweimal 40 Minuten spielen können. Das lässt dann schon ordentlich­e Tests zu“, sagt Glenn Hagg.

 ?? ARCHIV-FOTO: WARNACK ?? Benzingen (re.: Marcel Gaiser) spielt in der kommenden Saison nach dem Abstieg wieder in der Kreisliga A 1 Zollern. Erstes Zwischenzi­el ist das Halbfinale beim Alb-Lauchert-Turnier. Unser Foto zeigt eine Szene aus dem vergangene­n Jahr (li.: Bingens...
ARCHIV-FOTO: WARNACK Benzingen (re.: Marcel Gaiser) spielt in der kommenden Saison nach dem Abstieg wieder in der Kreisliga A 1 Zollern. Erstes Zwischenzi­el ist das Halbfinale beim Alb-Lauchert-Turnier. Unser Foto zeigt eine Szene aus dem vergangene­n Jahr (li.: Bingens...

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