Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Rat gibt grünes Licht für neues Baugebiet
Gemeinderat vergibt Aufträge an Stadtplaner Künster
(mbu) - In Langenenslingen werden dringend Bauplätze benötigt. Der Gemeinderat hat für neue Wohnbauflächen das Gewann „Stukken“, nahe des Gewerbegebiets „Esple“, ausgewählt. Der Städteplaner Künster soll für das Gesamtareal ein Strukturkonzept erstellen, um die Möglichkeiten einer Wohnbebauung darzustellen. Die Gemeinde will auch möglichst schnell in die Bauleitplanung einsteigen, da eine Gesetzesänderung bis Ende 2019 zulässt, Grundflächen mit einer Größe unter 10 000 Quadratmetern im vereinfachten Verfahren auszuweisen.
Erste Gespräche bezüglich der Überplanung des Gebietes mit dem Städteplanungsbüro Künster aus Reutlingen haben bereits stattgefunden. Aufgrund der angrenzenden Wohnbebauung und der unmittelbaren Nähe des Gewerbegebietes „Esple“und der Landesstraße 277 wäre es von Vorteil, das Gesamtareal mittels eines Strukturkonzeptes zu untersuchen. Es soll untersucht werden, inwieweit eine Bebauung in diesem Gewann unter Berücksichtigung des Lärmschutzes, des bereits bestehenden Gewerbegebietes und anderer Faktoren möglich ist. Da ein derartiges Strukturkonzept für mehrere Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, erstellt wird, soll auch eine mögliche Weiterentwicklung des Gewerbegebietes mit berücksichtigt werden. Die Kosten für die Erstellung des Konzeptes liegen bei 11 600 Euro. Untersucht werden soll ein Gebiet von 22,5 Hektar.
„Wir möchten die Gunst der Stunde nutzen“, sagte Bürgermeister Andreas Schneider über die Änderung im Baugesetzbuch. Der neu eingeführte Paragraf 13b macht es möglich, Wohnbauflächen mit bis zu 10 000 Quadratmetern Grundfläche im vereinfachten verfahren auszuweisen. Das Verfahren muss aber bis 31. Dezember 2019 eingeleitet sein. Weil die Gemeinde dringend Bauplatzflächen braucht und weil es momentan die Möglichkeit des vereinfachten Verfahrens gibt, möchte die Verwaltung schnellstmöglich in das Bauleitplanverfahren einsteigen.
Eine Wohnbebauung bis an die Landesstraße zu realisieren, scheint derzeit nicht möglich. Es wird wohl nötig sein, ein eingeschränktes Gewerbegebiet als Pfufferzone zwischen Gewerbegebiet/L 277 und dem neuen Wohngebiet auszuweisen. Dadurch könnte auch gleichzeitig ein weiterer Flächenbedarf eines örtlichen Unternehmens bedient werden. Das beschränkte Gewerbegebiet hätte ein Fläche zwischen 10 000 und 15 000 Quadratmetern. Für die Erstellung des kompletten Bauleitverfahrens hat das Büro Künster ein Honorar in Höhe von zirka 82 800 Euro errechnet. Der Gemeinderat stimmte beiden Vergaben zu.