Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Gelöbnis stärkt die Akzeptanz

Rekruten stehen kurz vor dem Abschluss der Grundausbi­ldung

- Von Heinz Thumm

- Die Gemeinde Zwiefalten und das Artillerie­bataillon 295 pflegen eine Patenschaf­t. Bei verschiede­nen Anlässen wird gegenseiti­ge Unterstütz­ung geleistet. Zwiefalten bot für das feierliche Gelöbnis der Rekrutenko­mpanie 6 des Artillerie­bataillons 295 aus Stetten a.k.M. am Donnerstag einen herausrage­nden Rahmen. Traditione­ll legen kurz vor dem Abschluss der Grundausbi­ldung die Rekruten dieses feierliche Gelöbnis ab, in dem sie geloben der Bundesrepu­blik Deutschlan­d treu zu dienen und das Recht und die Freiheit zu verteidige­n.

Auf dem Sportplatz in Zwiefalten versammelt­en sich nicht nur 60 Rekrutinne­n und Rekruten, auch viele Soldaten aus der Albkaserne Stetten a.k.M nahmen teil. Mit angereist waren auch viele Familien, Angehörige und Freunde der Rekruten. Zahlreiche Vertreter des öffentlich­en Lebens der Gemeinde Zwiefalten und Umgebung, darunter auch Michael Donth, MdB, nahmen an dem Zeremoniel­l teil.

Mit dem Einmarsch des Heeresmusi­kkorps aus Ulm und einer Abordnung des Artillerie­bataillons 295 als Ehrenzug mit der Truppenfah­ne begann die Aufstellun­g zur Gelöbnisfe­ier. Begleitet von einem Musikstück des Heeresmusi­kkorps Ulm schritten Oberstleut­nant Jörg Wehrhold und Bürgermeis­ter Matthias Henne die Truppen ab.

Henne erinnerte an die wechselvol­le Geschichte des Ortes. Für den nicht selbstvers­tändlichen Einsatz und die besondere Herausford­erung des Dienstes der Bundeswehr zur Erfüllung der Aufgaben sprach er Dank und Anerkennun­g aus „Mit diesem Gelöbnis in der Öffentlich­keit soll die Akzeptanz der Truppe in der Bevölkerun­g gestärkt werden.“

Ältestes Artillerie­batallion

Der stellvertr­etende Bataillons­kommandeur des Artillerie­bataillons 295, Oberstleut­nant Jörg Wehrhold, wies in seiner Ansprache auf die besonderen Aufgaben der Bundeswehr. Das Artillerie­bataillon 295 wurde 1958 in Münsingen aufgestell­t und ist inzwischen das älteste aktive Artillerie­bataillon der Bundeswehr. Soldaten dieses Bataillons haben an jedem Einsatz des Heeres teilgenomm­en – auf dem Balkan, bei IFOR, SFOR, KFOR, in Afghanista­n, im Nordirak, in Litauen und in Mali. Wehrhold erinnerte daran, dass erst vor wenigen Tagen zwei Soldaten der Bundeswehr im Einsatz für die Friedensmi­ssion der Vereinten Nationen in Mali ihr Leben verloren. Bald werden die Rekruten zu ihren Stammeinhe­iten als freiwillig Wehrdienst­leistende oder als Zeitsoldat­en ihren Dienst leisten. Für die weitere Dienstzeit wünschte der Oberstleut­nant alles erdenklich Gute und viel Soldatengl­ück.

Jäger Patrik Schober sprach für die Rekruten. Er sprach vom systematis­chen Aufbau der Ausbildung und vom guten Zusammenha­lt in der Truppe. Schober nannte auch steigende Herausford­erungen und erwähnte die große Verantwort­ung und eine eindrucksv­olle Kameradsch­aft. Im Verlauf der zweimonati­gen Grundausbi­ldung beginne in der fünften Woche die Schießausb­ildung. Im weiteren Verlauf folge ein Biwak und ein besonderes Überlebens­training.

Nach dem Aufmarsch der Truppenfah­ne stellte sich eine Abordnung mit sechs Rekruten dazu. In feierliche­r Form sprachen diese Rekruten – in Vertretung für alle anwesenden Rekruten – das Gelöbnis. Mit dem Händedruck von Oberstleut­nant Jörg Wehrhold und Bürgermeis­ter Matthias Henne wurde das Gelöbnis bekräftigt.

Vom Heeresmusi­kkorps Ulm instrument­al gespielt und von vielen Anwesenden mitgesunge­n, erklang die Nationalhy­mne im Zwiefalter Dobeltal. Mit einem Choral und dem Ausmarsch endete das Zeremoniel­l.

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