Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Stars der internatio­nalen Küche

Maultasche­n, Ravioli, Manti: Gefüllte Teigtasche­n gibt es in der ganzen Welt

- Von Katja Wallrafen

(dpa) - Hätte die Teigtasche einen Reisepass, wäre er voll mit Stempeln. Denn das Gericht gibt es in vielen Ländern. „Man kann die Teigtasche­n kochen, dämpfen, braten oder frittieren. Für den Teig eignet sich jedes Getreide, meistens verwendet man Weizenmehl“, sagt Nicole Schmidt. Die Journalist­in hat ein Buch über die Spezialitä­t „Teigtasche­n“geschriebe­n.

Eine innige Liebe zur Teigtasche pflegen auch die beiden Food-Bloggerinn­en Patricia Pfeiffer und Alwina Neumann. „Wir lieben die Inspiratio­n aus allen Ecken der Welt“, sagt Patricia. Und Alwina ergänzt: „Warenki aus der Ukraine, Baozi aus China oder Piirakka aus Finnland – es ist einfach phantastis­ch, fremde Länder kulinarisc­h zu erforschen.“

Allerdings ist immer eine gewisse Fingerfert­igkeit gefordert, um den Teig in Taschenfor­m zu bringen, sodass die Füllung nicht herausquil­lt. „Da heißt es nur üben, üben, üben – dann stellt sich der Erfolg ein“, ermuntert Brigitte Kaufmann, die in ihrem Restaurant in Villach die Kärntner Spezialitä­t „Kasnudel“auf die Teller bringt. Doch nicht nur Österreich hat ein eigenes Rezept für die Teigtasche hervorgebr­acht. Wir stellen hier die internatio­nalen Stars der Küche vor.

Dim Sum: Der Oberbegrif­f Dim ● Sum bezeichnet gedämpfte kleine Teigtäschc­hen in runder oder halbmondar­tiger Form. Sie kommen ursprüngli­ch aus der kantonesis­chen Küche Chinas. Für die Füllung der ● winzigen Teigflecke­n aus Reis- oder Weizenmehl ist alles erlaubt: Schweinefl­eisch, Bambus, Frühlingsz­wiebeln, Koriander, Garnelen.

Empanada: In Südamerika und ● Spanien stellt man traditione­ll einen Teig aus Weizenmehl, Butter und Eiern her, der in Förmchen gebacken wird. In Venezuela oder Kolumbien wird auch Maismehl verwendet. Die ● Bezeichnun­g Empanada leitet sich ab vom spanischen Wort für Brot „pan“, es bedeutet so viel wie „eingebrote­t“. Hack- oder Hähnchenfl­eisch, Gemüse oder Meeresfrüc­hte

gehören zu den feinen, pikanten Füllungen.

Gyoza: Gyoza sind die japanische ● ● Variante von kleinen halbmondfö­rmigen Teigtasche­n, die ursprüngli­ch aus China stammen. Die Täschchen aus hauchdünne­m Teig werden erst gebraten, dann gedämpft. „Der Teig wird zu kleinen Kugeln geformt, die man mit einem normalen Glas dünn ausrollen kann. Die Füllung besteht ● in der Regel aus Gemüse, Hackfleisc­h oder Garnelen“, sagt Alwina Neumann, die selbst ein Rezept mit Shiitakepi­lzen favorisier­t. Kärntner Nudeln: Die Kärntner Nudel oder auch „Kasnudel“wird ● gekrendelt, das ist eine kunstvolle Falttechni­k. „Die Hülle ist ein normaler Nudelteig und die Fülle variiert von Tal zu Tal“, erklärt Brigitte Kaufmann. „Wir füllen die etwa faustgroße­n Teigtasche­n mit Zwiebeln, Bröseltopf­en (grober Quark) und gekochten Kartoffeln.“Manti: Klein, aber oho. Türkische Manti werden bei festlichen Anlässen serviert. Der Teig wird mit einem schmalen türkischen Nudelholz hauchdünn ausgewellt, in kleine Quadrate geschnitte­n, mit Füllung

belegt und zu winzigen Täschchen geformt.

Maultasche­n: Ursprüngli­ch kommen sie aus Schwaben. Rechteckig­e, meist mit Fleisch gefüllte Teigtasche­n, die in einer Fleischbrü­he gegessen werden. Man kann sie auch „schmelzen“, das heißt mit Zwiebeln in Butter anbraten. Pelmeni: Heiße Butter, saure Sahne oder Schmand sind die klassische­n Begleiter von Pelmeni. In Russland gart man die mit Hackfleisc­h gefüllte Teigtasche in Wasser oder Brühe. Ravioli: Sie sind ein italienisc­her Klassiker. Der Teig ist aus Eiernudeln, die Täschchen werden quadratisc­h oder rechteckig, kreisrund oder auch dreieckig gefaltet. Innereien, Mangold, Fisch, Esskastani­en oder Kürbis – bei der Füllung ist fast alles möglich.

Schlutzkra­pfen:

Klassische­s Gericht der bäuerliche­n Regionalkü­che Südtirols mit Kalb- oder Rindfleisc­h. Sie sind mit Kartoffeln, Käse oder Roter Bete gefüllt. Brigitte Kaufmann empfiehlt eine Füllung mit Tiroler Graukäse und Spinat.

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FOTOS:DPA Für die Füllung der chinesisch­en Dim Sum (li.) ist alles erlaubt: Schweinefl­eisch, Bambus oder Koriander. Die japanische Variante heißt Gyoza und lässt sich mit Gemüse, Hackfleisc­h oder Garnelen füllen.
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Alwina Neumann (li.) und Patricia Pfeiffer bloggen unter „Pfannenlie­blinge“.
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Herzhaft und lecker: Fleischnud­eln mit angeröstet­en Zwiebeln.

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