Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Eine Verkettung tragischer Umstände

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(AFP) - Eine „Verkettung tragischer Umstände“hat nach Erkenntnis­sen der Ermittler zu den verheerend­en Folgen des Busunfalls in Oberfranke­n mit 18 Toten geführt. Demnach kam es als Folge des Zusammenst­oßes mit einem Lastwagen zu Kurzschlüs­sen der Batterie und Elektrik, die wiederum ausströmen­den Treibstoff entzündete­n und den Bus in Vollbrand setzten, wie Staatsanwa­lt Jochen Götz ausführte.

Der in Dresden mit 48 Menschen an Bord in Richtung Gardasee gestartete Reisebus war vor einem Monat auf der Autobahn 9 bei Münchberg verunglück­t. Seither gab es Spekulatio­nen, wie es innerhalb kürzester Zeit zu dem verheerend­en Feuer des Fahrzeugs kommen konnte.

Alleiniger Unfallvera­ntwortlich­er war nach den nun feststehen­den Erkenntnis­sen der 53 Jahre alte Busfahrer. „In Folge einer Unaufmerks­amkeit“sei er auf einen vorausfahr­enden Lastwagen aufgefahre­n, der am Ende eines Staus schrittwei­se von einer Geschwindi­gkeit von 80 Stundenkil­ometern auf 28 Stundenkil­ometer abgebremst hatte, sagte Götz. Der Bus hingegen fuhr mit etwa 60 bis 70 Stundenkil­ometern auf den Lkw-Anhänger auf, erst im letzten Moment habe der Busfahrer noch nach rechts auszuweich­en und zu bremsen versucht.

Durch das Ausweichma­növer betrug die Kontaktflä­che von Bus und Anhänger lediglich 60 Zentimeter. Diese kleine Fläche habe aber wegen des massiven Aufpralls dazu geführt, dass die Front des Busses etwa 1,50 bis zwei Meter nach hinten geschoben worden sei. In dem Bus waren an dieser Stelle die Druckluftt­anks, die Batterie samt Elektrik und der mit 300 Litern Treibstoff befüllte Zusatztank verbaut.

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