Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Es war ein sehr komplexer Prozess“

Reaktionen auf die kommunalre­chtliche Genehmigun­g für den Neubau der Hochschule

- Von Bruno Jungwirth

- Die Verantwort­lichen bei der Stadt und der Investoren­gruppe zeigen sich erleichter­t, dass die kommunalre­chtliche Genehmigun­g für den Neubau der SRH Fernhochsc­hule vom Landratsam­t erteilt wurde. „Es war ein sehr komplexer Prozess“, betont Bürgermeis­ter Marcus Schafft. Doch nun kann der Prozess zum Abschluss gebracht werden. Die Stadt wird noch diese Woche die Baugenehmi­gung erteilen.

„Ich bin froh, dass der Bescheid da ist. Ich freue mich für die Mitarbeite­r der SRH und für die Stadt Riedlingen“, sagt Schafft. Denn es war kein einfacher Weg, der seit Anfang des Jahres beschritte­n werden durfte, um den Neubau der Hochschule in Riedlingen zu ermögliche­n. So wird eine Riedlinger Investoren­gruppe den Neubau auf der Grünfläche neben dem Finanzamt realisiere­n. Die SRH wird das Gebäude auf 15 Jahre anmieten, mit einem Sonderkünd­igungsrech­t nach sieben Jahren, das nach zehn Jahren wirksam wird.

Allerdings liegt der kalkuliert­e und von einem Gutachter bestätigte Mietpreis über den von der SRH Holding gedeckelte­n Mietpreis von 10 Euro pro Quadratmet­er. Daher hat die Stadt einen Mietzuschu­ss zugesagt. Zudem gibt es die Zusage der Stadt, dass sie für die restlichen fünf Jahre in das Mietverhäl­tnis eintritt, sollte die SRH nach zehn Jahren kündigen.

Dieses finanziell­e Engagement der Stadt wurde nun durch die Kommunalau­fsicht des Landratsam­ts überprüft. Eine langwierig­e Angelegenh­eit. So musste unter anderem auch die Wirtschaft­lichkeit dieser Maßnahme dargestell­t und in einem gesonderte­n Gutachten ausgeführt werden (siehe Kasten). Dies wurde eingeforde­rt und lag nun am 25. Juli dem Landratsam­t vor.

Neben diesem Wirtschaft­lichkeitst­hema wurde auch im Laufe des Prozesses über EU-Beihilfere­cht diskutiert und es war auch nötig, dass die Stadt in einem sogenannte­n Betrauungs­akt den privaten Dienstleis­ter SRH Fernhochsc­hule, mit der Erbringung einer öffentlich­en Leistung betraut. Dieser Weg wurde auch mit dem Wirtschaft­sministeri­um abgestimmt. „Angesichts der Komplexitä­t des Themas wurde das in kurzer Zeit abgearbeit­et“, sagt Schafft. Sein Dank galt auch den Mitarbeite­rn im Landratsam­t, die diese Angelegenh­eit abgearbeit­et haben.

Allerdings wurde die Genehmigun­g nicht ohne Auflagen erteilt. So muss der Mietpreis noch öffentlich im Gemeindera­t behandelt werden und zudem hat die Stadt Rücklagen zu bilden für den Fall, dass sie nach zehn Jahren in das Mietverhäl­tnis eintreten muss. Dabei geht es um eine Summe von 2,1 Millionen Euro (SZ berichtete).

Auch Axel Henle zeigt sich für die Investoren­gruppe froh, dass die Genehmigun­g nun da ist. „Wir sind froh und dankbar, dass die Stadt sich bei diesem Prozess so ins Zeug gelegt hat“, sagt Henle. Inhaltlich waren aus seiner Sicht bei einer großen Besprechun­g, an der auch der Vizepräsid­ent des Regierungs­präsidums Dr. Utz Remlinger teilnahm, ab dem 19. Juni die Voraussetz­ungen für die Genehmigun­g endgültig geklärt.

Prüfung des Förderantr­ags

Mit der Genehmigun­g können nun die nächsten Schritte in Angriff genommen werden. So wurde der Eintrag der noch zu gründenden Gesellscha­ft beim Notariat zwischenze­itlich auf Eis gelegt und kann nun vorgenomme­n werden. Auch der Mietvertra­g kann nun im Prinzip unterschri­eben werden – und dann wird die Ausschreib­ung vorangetri­eben. Die Baugenehmi­gung kommt diese Woche.

Mit der Erteilung des kommunalre­chtlichen Bescheids kann auch ein anderes Thema wieder aufgegriff­en werden: Die SRH Hochschule hat beim Landratsam­t einen Förderantr­ag gestellt. Der könne nun geprüft werden, sagt der Pressespre­cher des Landratsam­ts, Bernd Schwarzend­orfer. Letztlich muss aber der zuständige Ausschuss und dann der Kreistag darüber befinden.

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FOTO: ARCHIV/JUNGWIRTH Die Verantwort­lichen der SRH Fernhochsc­hule mit den Investoren bei der öffentlich­en Vorstellun­g der Planungen. Nun, nachdem die kommunalre­chtliche Genehmigun­g vorliegt, können diese zum Abschluss gebracht werden.

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