Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ein Knopf als Schutz und Schmerzmittel
Ausstellung „Eine runde Sache“bei Nähmaschinen Lutz in Dürnau unterstützt afghanische Stickerinnen
(sz) - Werke aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz werden bei der sechsten Patchwork-Ausstellung bei Nähmaschinen Lutz in Dürnau erwartet. Unter dem Titel „Eine runde Sache“möchte die von Peter Lutz organisierte Veranstaltung eine Organisation unterstützen, die stickende afghanischen Frauen zu ihrem Lebensunterhalt verhilft. An der Ausstellung von 6. bis 8. Oktober können sich noch Patchwork-Künstler beteiligen.
Hinter der Ausstellung „Eine runde Sache“steht die Deutsch-Afghanische Initiative von Pascale Goldenberg aus Freiburg. Über die Idee zur Ausstellung schreibt die Künstlerin: „ In Afghanistan, vor einigen Jahren, fielen meine Augen staunend auf einen Knopf, der auf der Schulter des Gewands angenäht war. Mein praktischer Sinn dachte: wozu? Und prompt fragte ich nach dem Grund dieses Objekts an jenem ungewöhnlichen Platz. Die Stickerin antwortete: ,Ich habe gerade Schmerzen an der Schulter. Das wird mir helfen’.“
Knöpfe spielen im afghanischen Volksglauben also eine ähnliche Rolle wie ein Amulett. Ihnen wird eine schützende Wirkung nachgesagt. „Seit dieser Erkenntnis pflege ich systematisch mindestens einen Knopf an meinen künstlerischen Werken, die mit Afghanistan zu tun haben, anzunähen. Und sende damit zugleich einen lieben Gruß an die Freunde aus dem fernen Osten“, so Pascale Goldenberg.
In ihrem Ausstellungsprojekt setzt sich die Künstlerin mit dieser Thematik auseinander. Dabei steht Goldenberg in Kontakt mit Stickerinnen in Laghmani in Afghanistan. Ihre Arbeiten werden unter dem Artikel „Eine runde Sache“in der Ausstellung in Dürnau zu sehen sein. Aber auch weitere Künstler können mit ihren Stickarbeiten die Ausstellung bereichern. Weitere Informationen zu den Teilnahmebedingungen gibt es auf Pascale Goldenbergs Internetseite: www.guldusi.com