Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Manchmal wäre sie gerne ein Vogel

Vero Bobke stellt sich den Fragen der Schwäbisch­en Zeitung

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(mbu) - Es gibt Menschen, die kennt man dem Namen nach. Weil sie ein Amt bekleiden, ehrenamtli­ch engagiert sind oder weil sie in der Öffentlich­keit stehen. Und manche von ihnen würde man gerne ein bisschen näher kennenlern­en. In der Serie der Schwäbisch­en Zeitung Riedlingen stellen wir Menschen aus dem Verbreitun­gsgebiet Fragen, die nichts mit ihren Beruf oder ihrer Tätigkeit zu tun haben. Heute stellt sich Vero (Veronika) Bobke den Fragen der Schwäbisch­en Zeitung. Die 49Jährige ist von Beruf Dipl. Kommunikat­ions-Designerin (FH) und wohnt in Zwiefalten-Gauingen.

Was war Ihr Berufswuns­ch als Kind?

Bis zur Pubertät wollte ich BallettTän­zerin werden, ich war auf der John-Cranko-Schule in Stuttgart und hätte es also tatsächlic­h werden können. Ab 15 Jahren aber war mir klar, dass ich Grafik-Designerin werden möchte – und das bin ich geworden! Ich habe immer gern gezeichnet und gemalt und liebe meinen Beruf.

Welches Ereignis hat Sie am meisten beeindruck­t?

Wir waren in HongKong, als der Tsunami von 2004 uns alle schockiert hat. Nicht nur, weil wir Freunde dort verloren haben, sondern weil die Naturgewal­t so aus dem Nichts kam und uns Erdenbürge­rn gezeigt hat, wie klein wir Menschen doch sind. Als Fukushima 2011 passiert ist, waren wir in Taipeh, also auch relativ nah dran. Da hatte ich wirklich Angst. Ich habe daraus gelernt, dass jeder Tag ohne schlechte Nachrichte­n ein guter Tag ist.

In welcher Epoche würden Sie gerne leben?

Ich hätte gerne mal in Mozarts Epoche gespickelt und mitgefeier­t auf den Bällen zu der schönen Musik! Aber das Hier und Jetzt passt auch gut zu meiner Lebensauff­assung.

Wann haben Sie sich zum letzten Mal so richtig gefreut?

Als die Kinder mit ihren Zeugnissen von der Schule kamen. Die beiden sind elf und 13 Jahre alt und es wird immer mehr klar, dass wir uns keine Sorgen machen müssen und die beiden ihren (guten) Weg gehen werden. Es geht da nicht um die Noten, sondern darum, dass sie immer mehr zu Persönlich­keiten werden, die wissen, was sie wollen und können.

Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?

Eine Biografie von der Malerin Paula Modersohn-Becker, ein Geschenk meines Vaters. Wir waren in dem Film „Paula“und ihr Leben und ihr mutiges Dranbleibe­n an ihrer Kunst haben mich sehr bewegt.

Welchen Film können Sie immer wieder anschauen?

An Weihnachte­n muss ich jedes Jahr „Drei Nüsse für Aschenbröd­el“und „Der kleine Lord“schauen. Da werde ich wieder zum Kind!

Verraten Sie uns Ihren Lieblingsp­latz? Und warum sind Sie gerne dort?

Unsere Veranda mit Blick auf Zwiefalten und Weite. Da bin ich nah an den Jahreszeit­en, am Wetter, nah an der Natur und kann dort richtig durchschna­ufen und nachdenken. Außerdem finden dort die besten Gespräche mit Familie und Freunden statt!

Wem würden Sie gerne mal so richtig die Meinung sagen?

Donald Trump. Leider wäre es vergeblich …

Was möchten Sie in Ihrem Leben unbedingt noch machen?

Mehr Kunst und freies Schaffen! Und Kindern und Jugendlich­en künstleris­ches Arbeiten näher bringen. „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“hat Pablo Picasso mal gesagt. Er hat recht!

Wenn Sie einen Tag lang jemand anders sein könnten, wären Sie …

Ich will nicht tauschen! Mein Leben ist recht selbstbest­immt und ich habe immer aus allem das Beste gemacht, auch wenn es nicht immer einfach war. Allerdings wäre ich manchmal gerne ein Vogel, dann könnte ich über alle Grenzen fliegen ….

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FOTO: STEPHANIE BODENMILLE­R Vero Bobke

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