Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Nach vorsätzlich gelegtem Brand drei Tote in Sozialunterkunft in Markgröningen
(dpa) - Bei einem wahrscheinlich vorsätzlich gelegten Brand in einer Sozialunterkunft in Markgröningen (Kreis Ludwigsburg) sind in der Nacht zum Montag drei Menschen umgekommen. Ein 66-jähriger Heimbewohner habe die Tat gestanden und sitze in Untersuchungshaft, teilte die Polizei am Montagabend mit. Bei den Todesopfern handelt es sich um eine 54 Jahre alte Bewohnerin und ihren 56 Jahre alten Freund, der sie besucht hatte, teilte Bürgermeister Rudolf Kürner (parteilos) mit. Zudem starb im Laufe des Montags ein schwer verletzter 60-Jähriger im Krankenhaus. Ein 45-Jähriger schwebte noch in Lebensgefahr.
Der Tatverdächtige ist nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei einschlägig vorbestraft. Er wurde demnach bei dem Brand selbst verletzt und kam zunächst in eine Krankenhaus. Später habe er bei seiner Vernehmung eingeräumt, das Feuer gelegt zu haben. Anhaltspunkte für ein fremdenfeindliches Motiv hat die Polizei eigenen Angaben zufolge nicht. Die Hintergründe seien vermutlich in der Gemütslage des Mannes zu suchen.
Gutachter und Kriminaltechniker gingen zunächst davon aus, dass der Brand im Aufenthaltsraum im Erdgeschoss gelegt wurde und die Bewohner im Schlaf überraschte. In der städtischen Unterkunft lebten nach Behördenangaben zehn zuvor obdachlose Menschen, darunter zwei Asylbewerber aus China. Neun Menschen waren zum Zeitpunkt des Feuers im Haus, darunter ein zehnjähriges Mädchen, das gerettet werden konnte. Vermutlich seien die beiden Todesopfer erstickt. Rund 150 Einsatzkräfte waren bis Montagvormittag im Einsatz.