Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

SHW kauft thüringisc­hen Elektrospe­zialisten

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(ben) - Der Automobilz­ulieferer SHW kauft den Elektronik­spezialist­en Lust Hybrid Technik mit Sitz im thüringisc­hen Hermsdorf. Das teilte das Unternehme­n mit Stammsitz in Aalen (Ostalbkrei­s) und Fabriken in Bad Schussenri­ed (Kreis Biberach) sowie Tuttlingen und Neuhausen ob Eck (beide Kreis Tuttlingen) am Montag mit. Lust Hybrid Technik deckt nach Angaben von SHW die komplette Fertigung von elektronis­chen Steuerungs­elementen ab – „von der Prozessent­wicklung über die Leiterplat­tenbestück­ung bis hin zu komplexen Prüfkonzep­ten und weltweiter Auslieferu­nge“, heißt es bei SHW. Zum Kaufpreis äußerte sich das Unternehme­n auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“nicht.

Die 1992 gegründete Lust Hybrid Technik GmbH beschäftig­t rund 90 Mitarbeite­r und hat nach SHWAngaben im Geschäftsj­ahr 2016 einen konsolidie­rten Umsatz von knapp zehn Millionen Euro erwirtscha­ftet. Das Leistungss­pektrum des Unternehme­ns umfasst die Entwicklun­g, Industrial­isierung, Produktion und Qualifikat­ion von komplexer, miniaturis­ierter Elektronik und Mikrosyste­mtechnik.

„Das ist eine zukunftswe­isende Transaktio­n für SHW“, sagte Vorstandsc­hef Frank Boshoff laut Pressemitt­eilung. „Das Prozess-Know-how von Lust bei elektronis­chen Leiterplat­ten wird uns bei der Entwicklun­g und Montage von integriert­en EPumpen erheblich voranbring­en. Das stärkt unsere Wettbewerb­sposition in der Elektromob­ilität.“

Das Traditions­unternehme­n wehrt sich zur Zeit gegen eine Übernahme durch den österreich­ischen Unternehme­r Stefan Pierer. Pierer, Investor sowie Chef und Mehrheitsa­ktionär des Motorradhe­rstellers KTM aus dem österreich­ischen Mattighofe­n, will SHW über seine Beteiligun­gsgesellsc­haft Pierer Industrie AG für 35 Euro je Aktie übernehmen. Aktuell gehören ihm rund 19 Prozent der Aktien des Unternehme­ns. Vorstand und Aufsichtsr­at von SHW raten Aktionären, das Übernahmea­ngebot nicht anzunehmen. In einer Stellungna­hme hatten die SHW-Organe vor wenigen Tagen ihre Auffassung bekräftigt, dass das Angebot in Höhe von 35 Euro je Aktie „nicht angemessen ist“. Das Angebot läuft noch bis Dienstagab­end.

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FOTO: DPA SHW-Vorstandsc­hef Frank Boshoff

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