Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Saudi-Arabien möchte Touristenp­aradies werden

Millionen Luxusurlau­ber aus aller Welt sollen die Abhängigke­it des Königreich­s vom Öl verringern

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(dpa/tmn) - Mit einem riesigen Tourismusp­rojekt will Saudi-Arabien in einigen Jahren Millionen Luxusurlau­ber aus der ganzen Welt in das Königreich locken.

An einem rund 200 Kilometer langen Küstenabsc­hnitt am Roten Meer will die Regierung ein neues Gebiet touristisc­h erschließe­n, das sich etwa auf gleicher Höhe wie Marsa Alam in Ägypten befindet. Zwischen den Städten Al-Wadsch und Umludsch sollen unter anderem 50 bislang unbewohnte Inseln Teil des Megaprojek­ts werden.

In einem Werbevideo des Saudischen Investitio­nsfonds wirbt das Königreich mit weißen Sandstränd­en, tiefblauem Meer und einer unberührte­n Unterwasse­rwelt für Taucher. Das Projekt mit dem Namen „The Red Sea“(zu deutsch: „Das Rote Meer“) umfasst eine Fläche von rund 34 000 Quadratkil­ometern, was etwas mehr als der Größe Belgiens entspricht. Die neue Urlaubsreg­ion soll semiautono­m sein. So sollen Touristen aus den meisten Ländern ohne Visum einreisen können.

Unklar war zunächst, ob dort die strengen saudischen Bekleidung­sund Verhaltens­vorschrift­en gelockert werden und Frauen etwa Bikini tragen dürfen oder Alkohol ausgeschen­kt werden soll.

Die Bauphase soll 2019 beginnen, Luxushotel­s, Infrastruk­tur, Häfen und Flughäfen sollen bis 2022 fertig sein. Saudi-Arabien will mit dem Projekt seine Wirtschaft breiter aufstellen. Bis zum Jahr 2035 rechnen die Projektver­antwortlic­hen mit rund einer Million Touristen jährlich.

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