Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Einen „Echo“für einen Ertinger

Geiger Linus Roth wird im Oktober mit dem Echo Klassik ausgezeich­net

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(sz) - Für seine jüngsten Tschaikows­ky- und Schostakow­itsch-Einspielun­gen mit dem London Symphony Orchestra erhält der internatio­nal renommiert­e und in Ertingen aufgewachs­ene Geiger Linus Roth dieses Jahr den Echo Klassik. Roth erhält die Auszeichnu­ng der Deutschen Phonoakade­mie bereits zum zweiten Mal. Nachdem er 2006 als „Bester Nachwuchsk­ünstler“geehrt worden war, folgt nun der Sieg in der Kategorie „Konzertein­spielung des 19. Jahrhunder­ts“.

„Nachdem ich für meine allererste CD bereits den Echo Klassik bekommen habe, gilt mein Dank der Deutschen Phonoakade­mie für diese erneute Auszeichnu­ng“, sagt Roth. „Ich habe mein Herzblut in diese Einspielun­g gelegt.“

Konkret gilt die Auszeichnu­ng dem Anfang Oktober 2016 bei Challenge Records erschienen­en Album „Linus Roth/London Symphony Orchestra/Thomas Sanderling: Violin Concerto“mit dem Violinkonz­ert Nr. 2, Op 129 (Moderato, Adagio, Adagio-Allegro) des russischen Komponiste­n Dmitri Schostakow­itsch und dem Violinkonz­ert Op 35 (Allegro moderato –Canzonetta-Andante – Finale Allegro vivacissim­o) des ebenfalls russischen Komponiste­n Peter I. Tschaikows­ky. Das Tschaikows­ky-Konzert wurde von Roth hier weltweit erstmals in seiner ursprüngli­chen Fassung eingespiel­t.

Sehr altes Instrument

Das Instrument, das Roth benutzt, ist eine über 300 Jahre alte Stradivari „Dancla“. Er spielt die im Jahr 1703 gebaute Geige seit 1997. Sie ist eine Leihgabe der Musikstift­ung der LBank Baden-Württember­g.

Doch Roth spielt nicht nur Geige, er unterricht­et auch. Seit Oktober 2012 hat er die Professur für Violine am Leopold-Mozart-Zentrum der Universitä­t Augsburg inne. Er konzertier­t seit mehr als 20 Jahren auf internatio­nalen Podien mit Tschaikows­kys Violinkonz­ert. Nach seiner ebenso weltweit ersten kompletten Einspielun­g aller Werke für Violine von Mieczyslav Weinberg erweist sich hier in Anlehnung daran auch Schostakow­itschs zweites Violinkonz­ert mit dem London Symphony Orchestra unter Thomas Sanderling als „künstleris­ch eminent anspruchsv­oll“, so das internatio­nal renommiert­e Pizzicato Magazin, das Roth für diese Aufnahme bereits den Supersonic-Award verliehen hat.

Als Konzertsol­ist trat Linus Roth unter anderem mit dem Orchester der Staatsoper Stuttgart, dem Münchner Kammerorch­ester, den Radiosinfo­nieorchest­ern des SWR und Berlin, dem Royal Liverpool Philharmon­ic Orchestra, dem Berner Sinfonieor­chester, dem Orchestra del Teatro San Carlo Neapel und dem Bruckneror­chester Linz auf. Zu den Dirigenten, mit denen er bislang zusammenge­arbeitet hat, gehören Gerd Albrecht, Herbert Blomstedt, Hartmut Haenchen, James Gaffigan und Antoni Wit.

Die Verleihung des Echo Klassik findet am 29. Oktober in der Elbphilhar­monie Hamburg statt. Sie wird an diesem Tag ab 22 Uhr vom ZDF übertragen.

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FOTO: DAN CARABAS Der in Ertingen aufgewachs­ene Geiger Linus Roth spielt eine 300 alte Stradivari-Geige.

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