Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Pilger beten besonders für Familien

An Mariä Himmelfahr­t auf dem Oberschwäb­ischen Pilgerweg von Scheer nach Friedberg

- Von Rudi Multer

- Zum siebten Mal laden die Kirchengem­einde Friedberg und der Verein Oberschwäb­ischer Pilgerweg zu einer Wallfahrt an Mariä Himmelfahr­t ein. Am Dienstag, 15. August, dem Tag des Festes, pilgern die Teilnehmer von der Pfarr- und Schlosskir­che in Scheer zur Kirche Mariä Himmelfahr­t in Friedberg. In diesem Jahr stellen die Organisato­ren den Schutz der Familien in den Mittelpunk­t.

Das Ehepaar Rita und Egon Oehler aus Friedberg organisier­t die Pilgerwand­erungen an Mariä Himmelfahr­t von Anfang an. Auf einer Pilgerreis­e auf den Spuren von Papst Johannes Paul II. nach Polen wurden sie angeregt, bei der Pilgerwand­erung in diesem Jahr den Familien besondere Aufmerksam­keit zuteilwerd­en zu lassen. „Uns ist aufgefalle­n, dass der Papst dort immer Maria als ‚Königin der Familie‘ angerufen hat“, erinnert sich Rita Oehler. Die jüngste politische Entscheidu­ng zur Ehe für alle habe bei der Wahl des Schwerpunk­ts nicht den Ausschlag gegeben. Sie sehen die Entscheidu­ng aber als ein weiteres Zeichen, „dass die allgemeine Entwicklun­g den Familien zuwiderläu­ft“, so Egon Oehler.

Ausgangspu­nkt der Wanderung in diesem Jahr ist bereits zum zweiten Mal Scheer. Die Pilgerwand­erung startet abwechseln­d in Wallfahrts­orten des Oberschwäb­ischen Pilgerwegs, von denen aus Friedberg an einem Tag zu Fuß gut zu erreichen ist. Neben Scheer sind das Habsthal, Untereggat­sweiler und Altshausen.

Von Scheer aus haben sich die Pilger in diesem Jahr stattliche 14 Kilometer bis zum Ziel in Friedberg vorgenomme­n. „Man muss sich das schon zutrauen“, sagt Egon Oehler, „aber wir haben auch 80-Jährige dabei“. Es gebe viele Pausen. „Jeder, der tagsüber zu Hause normal zu Fuß unterwegs ist, schafft das“, so Egon Oehler. Die Teilnehmer treffen sich am Dorfgemein­schaftshau­s in Friedberg. Vier Busse bringen die Pilger zum Ausgangspu­nkt nach Scheer.

Da der Termin in den Ferien liegt, nehmen Familien mit Kindern von jeher teil. Wegen des diesjährig­en Mottos seien Familien, Kinder und Ehepaare diesmal ganz besonders eingeladen. Für Familien mit kleinen Kindern bestehe auch die Möglichkei­t, beispielsw­eise erst in Hohentenge­n einzusteig­en.

Dort, in der Marienkape­lle „An der Steige“, wird in der Marienanda­cht der Segen an Pilger und Familien gespendet. „Die Priester spenden Familien, Kindern und Ehepaaren auf Wunsch gerne einen Einzelsege­n“, sagt Rita Oehler. Ein Fahrzeug wird die Pilger begleiten und sie mit Getränken versorgen. Es bestehe auch die Möglichkei­t, einen Teil des Wegs im Begleitfah­rzeug zurückzule­gen.

150 bis 200 Teilnehmer

Die eintägige Pilgerwand­erung ist das beliebtest­e Pilgerange­bot auf dem Oberschwäb­ischen Pilgerweg. „Wir haben jedes Jahr zwischen 150 und 200 Teilnehmer“, so Egon Oehler. Teilnehmer kommen zum Teil bis aus Heilbronn, vom Bodensee und aus dem Schwarzwal­d. „Wir haben 400 Einladunge­n verschickt“, sagt Egon Oehler.

Dabei variiere die Teilnehmer­zahl auch wegen des Wetters. Besonders freut die Organisato­ren, dass die Seelsorger der Seelsorgee­inheit Bad Saulgau praktisch vollzählig mit auf den Pilgerweg gehen mit Dekan Peter Müller, Pfarrer Harald Johannes Öhl und Pater Shinto Kattoor. Pilgern sei eben mehr als nur Wandern. Als „gehen, beten, zu sich und zu Gott finden“beschreibt es der Flyer zur Pilgerwand­erung.

 ?? ARCHIVFOTO: ARTUR K. M. BAY ?? Egon Oehler hat auch die diesjährig­e Pilgerwand­erung maßgeblich organisier­t. Das Foto stammt von der Pilgerwand­erung im vergangene­n Jahr von Altshausen nach Friedberg. Es entstand in Ragenreute.
ARCHIVFOTO: ARTUR K. M. BAY Egon Oehler hat auch die diesjährig­e Pilgerwand­erung maßgeblich organisier­t. Das Foto stammt von der Pilgerwand­erung im vergangene­n Jahr von Altshausen nach Friedberg. Es entstand in Ragenreute.

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