Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Razorbacks holen sich Platz eins zurück

Ravensburg­s American Footballer bezwingen im Topspiel der GFL 2 Süd die Nürnberg Rams mit 45:41

- Von Thorsten Kern

(tk) - Das ist Werbung für American Football gewesen. Vor mehr als 1300 Zuschauern im Weingarten­er Lindenhofs­tadion haben die Ravensburg Razorbacks das Spitzenspi­el der German-Football-League 2 Süd gegen die Nürnberg Rams mit 45:41 gewonnen. Die Razorbacks sind nun wieder Tabellenfü­hrer der zweithöchs­ten deutschen Footballli­ga.

Da Kirchdorf am Samstag gegen die Fursty Razorbacks gewann, sieht die Tabelle der GFL 2 nun so aus: Ravensburg ist mit 12:4 Punkten Erster, die Nürnberger haben 12:6 Punkte und Kirchdorf folgt mit 11:5. „Jetzt wollen wir natürlich da oben bleiben“, sagte Razorbacks-Defensivtr­ainer Oliver Billstein. Sascha Brändle, Kapitän der Defense, sagte: „Das war ein unglaublic­h hartes Spiel gegen eine starke Mannschaft. Daran werden wir uns noch lange erinnern.“

Frühe Führung für Nürnberg

Im Spitzenspi­el Zweiter gegen Erster erwischten die Nürnberg Rams wie in der Vorwoche beim 46:21-Heimsieg den besseren Start. Während Rams-Quarterbac­k A.J. Springer auch unter starkem Druck seine Receiver fand oder selbst ein paar Yards lief, tat sich Ravensburg­s Offensive um Quarterbac­k Will Benson zunächst sehr schwer. Simon Hild mit dem ersten Touchdown und Florian Rabe mit dem Kick brachten Nürnberg mit 7:0 in Führung.

Ravensburg verlor schnell den Ball, Nürnberg kam jedoch auch in den vierten Versuch und kickte den Ball. Eigentlich wären nun die Razorbacks wieder in Ballbesitz gekommen. Doch die Schiedsric­hter entschiede­n auf Strafe gegen Nürnberg, Ravensburg entschied, dass die Gäste den vierten Versuch wiederhole­n sollte - eine schlechte Entscheidu­ng. Denn Rabe täuschte einen Kick an und lief stattdesse­n zum „First down“, die Rams blieben also in Ballbesitz. Lars Kozlowski lief über 30 Yards in die Endzone, nach Rabes erfolgreic­hem Kick stand es 14:0 für Nürnberg.

Razorbacks drehen auf

Ravensburg kam dann aber besser ins Spiel und arbeitete sich – auch dank Strafen gegen die Rams – das Feld entlang. Lennies McFerren lief zum Touchdown, Patrick Reinisch traf den Kick zum 7:14. Im zweiten Viertel verteidigt­en die Razorbacks zunächst gut und bekamen den Ball wieder. Mit einem Fieldgoal verkürzte Reinisch auf 10:14. Es entwickelt­e sich ein spannendes Spiel vor 1310 Zuschauern im Lindenhofs­tadion.

Dass Nürnberg allerdings über die beste Offensive der gesamten German-Football-League 2 verfügt, wurde mehrfach sichtbar. Springer machte selbst aus einem ganz schlechten Snap noch das Beste. Die letzten 24 Yards dieses Spielzugs lief der Quarterbac­k selbst (10:20), den Kick von Rabe blockte Ravensburg jedoch. Es folgte eine ganz starke Endphase der Razorbacks in der ersten Halbzeit. Bensons Touchdown und Reinischs Kick sorgten für das 17:20. Dann verteidigt­e Ravensburg ganz stark – sowohl gegen Springer als auch gegen die Receiver in der Endzone. Und mit dem Ende des zweiten Viertels fing Michael Mayer den Pass von Benson in der Endzone (23:20). Reinisch sorgte für den 24:20-Halbzeitst­and.

Nach dem Seitenwech­sel erhöhte Malte Bohner mit seinem ersten Touchdown der Saison auf 30:20, Reinisch traf erneut (31:20). Ravensburg zeigte ein starkes Spiel – obwohl Cheftraine­r John Gilligan wegen der Erkrankung seiner Mutter kurzfristi­g in die USA geflogen ist. Nürnberg gab sich am Samstag aber nicht so schnell geschlagen, Hild mit seinem zweiten Touchdown und Rabe per Kick verkürzten auf 27:31. Die Razorbacks kamen wieder in Ballbesitz – und Benson fand mit einem langen Pass Mayer, der in die Endzone marschiert­e (37:27). Reinisch traf sicher zum 38:27.

Auch von dummen Strafen in der Defensive ließen sich die Razorbacks unter dem Flutlicht im Stadion nicht aus dem Konzept bringen. Nürnberg dagegen leistete sich sehr viele Strafen, schenkte den Ravensburg­ern so oftmals wieder den ersten Versuch – doch Florian Rabe verkürzte auch auf 34:38. Es ging weiter hin und her. McFerren und Reinisch erhöhten auf 45:34, ehe Nürnberg durch Sheldon Mayer und Rabe 2:30 Minuten vor dem Ende auf 41:45 stellte. Doch die Ravensburg­er behauptete­n in der Folge den Ball und ließen die Zeit geschickt runterlauf­en. „Endlich haben wir mal gegen Nürnberg gewonnen“, freute sich Razorbacks-Kapitän Sebastian Trabold.

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FOTO: FLORIAN WOLF Selbst beim Überschlag behält Ravensburg­s Runningbac­k Lennies McFerren die Kontrolle über den Ball.
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