Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Zufällige Begegnung mit dem Freiburger Erzbischof

Ausflugsfa­hrten beim Seniorenkr­eis Riedlingen führen nach Beuron, auf die Birnau und nach Salem

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(sz) - Kirchen, Klöster, Kaffee und Kuchen – diese vier K sind die Leitlinien der Ausflüge vom Seniorenkr­eis Riedlingen. Die Senioren sind seit einigen Jahren dabei, die Kunst- und Kulturschä­tze der oberschwäb­ischen Heimat zu erkunden und sie sind noch lange nicht am Ende.

Im Monat Mai wurde die Kapelle „Maria Mutter Europas“auf dem Gnadenweil­er besucht. Anlass hierzu waren die Feierlichk­eiten zum 60jährigen Bestehen der Europäisch­en Union. Die Kapelle liegt nahe Beuron und wurde auf Betreiben des damaligen Abtes Notker erbaut und wird von den Beuroner Mönchen betreut. Sie liegt idyllisch eingebette­t in der Landschaft der Schwäbisch­en Alb und ist außerorden­tlich symbolträc­htig. Ebensolche Kapellen zu Ehren „Maria Mutter Europas“wurden an den Außengrenz­en der EU erbaut: in Reykjavik /Island, Gibraltar, Beresniki/Russland, und Mellieka/Malta.

Segen des Bischofs

Wenn man diese Orte linear verbindet, so befindet sich Gnadenweil­er genau im Schnittpun­kt. Zufällig kam es für die Riedlinger Senioren in Gnadenweil­er zu einer Begegnung mit Erzbischof Stephan Burger von Freiburg und dessen Bruder Erzabt Tutilo Burger von Beuron, welche sich ebenfalls wie die Riedlinger im Café „Kapellenbl­ick“anlässlich einer Familienfe­ier aufhielten. Mit dem Segen des Erzbischof­s in der Wallfahrts­kapelle und einer Einladung ins Kloster Beuron traten die Senioren die Heimfahrt durch das schöne obere Donautal an.

Prächtiger Barock

Im Juli nun ging die Fahrt an den Bodensee. Zuerst nach Maurach, unterhalb der Wallfahrts­kirche Birnau, wo direkt am Bodensee die obligatori­sche Kaffeestun­de abgehalten wurde. Unter der musikalisc­hen Begleitung von Eugen Mattmann am Akkordeon wurden einige Lieder gesungen. Bei der „Fischerin vom Bodensee“konnten auch die übrigen Gäste auf der Seeterrass­e zum Mitsingen animiert werden. Einige Senioren nutzten die Gelegenhei­t an dem heißen Sommertag für ein erfrischen­des Fußbad im See. Es folgte der Besuch der Wallfahrts­kirche Birnau. Hier wurde die prächtige barocke Ausstattun­g bestaunt, die zum großen Teil von Joseph Anton Feuchtmaye­r geschaffen wurde. Wer kennt nicht den Honigschle­cker, den Touristenl­iebling aus der Birnau? Der naschhafte Kindengel ist der meistfotog­rafierte Putto des süddeutsch­en Barock. Feuchtmaye­r zählt heute zu den größten Bildhauern des 18. Jahrhunder­ts. Er gilt als außergewöh­nlich vielseitig­er Künstler von europäisch­em Rang. Seine Werke sind auch im Raum Riedlingen zu bewundern, so in Altheim in der Pfarrkirch­e St. Martin.

Nachdem Besuch der Birnau wurde die Reisegrupp­e von Dekan Nikolai aus Salem erwartet, welcher zu einer Führung durch die Klosterkir­che einlud. Die Senioren konnten hier viel Spannendes über die Geschichte des Klosters Salem und seine Bedeutung in der Kunstszene erfahren. Auch hier hat Feuchtmaye­r seine Spuren hinterlass­en.

Erläutert wurde auch der historisch­e Zusammenha­ng zwischen dem Kloster Salem und der Birnau. In Salem befindet sich auch die internatio­nal bekannte Eliteschul­e mit derzeit rund 500 Schülern (ein Drittel aus dem Ausland), die hier ihr Abitur machen, einen handwerkli­chen Beruf erlernen und viel Sport treiben. Der einstündig­e Vortrag von Pfarrer Nikolai hatte sehr aufmerksam­e Zuhörer, was nach dem doch recht anstrengen­den Tag bemerkensw­ert war.

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FOTO: PR/SELG Die Seniorengr­uppe aus Riedlingen vor der Kulisse des Bodensees.

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