Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Landkreis-Trio nutzt seinen Heimvortei­l

Jugend-Leichtathl­etik: Deutsche U20-Meistersch­aften in Ulm

- Von Gerhard Schatz

- Für die deutschen Jugendmeis­terschafte­n der Leichtathl­eten in Ulm hatten sich mit Patrick Weisser, Celine Rempe und Nick Bundschuh drei Athleten aus dem Kreis Sigmaringe­n qualifizie­rt und wollten ihren „Heimvortei­l“nutzen.

Der Bad Saulgauer Patrick Weisser holte Bronze über 1500 Meter (die SZ berichtete bereits). Der inzwischen für den VfB LC Friedrichs­hafen startende Weisser hatte sich über 800 und 1500 Meter in der Klasse U 20 qualifizie­rt. Er gehört auf beiden Strecken zur deutschen Spitze in seiner Altersklas­se. Da beide Vorläufe am selben Tag stattfande­n, musste er sich entscheide­n. Er verzichtet­e auf die 800 Meter und trat über 1500 Meter an. Ein richtiger Entschluss, wie sich im Nachhinein herausstel­llte. Mit seiner Bestzeit von 3:51,03 Minuten, die er vor kurzem im belgischen Heusden aufgestell­t hatte, und seiner Spurtschne­lligkeit rechnete er sich hier Chancen aus, vorne mitzulaufe­n. Seinen Vorlauf überstand er souverän in 4:04,78 Minuten als Zweiter und qualifizie­rte sich als einer von drei Startern aus diesem Lauf direkt für den Endlauf. Im Gegensatz zum Finale über 800 Meter war der 1500-Meter-Entscheid ein taktisch geprägtes Rennen, in dem auf den ersten 1000 Metern nichts passierte. Teilweise zu viert nebeneinan­der ging es für die Läufer in die letzte Runde, die die besten Läufer in knapp 54 Sekunden zurücklegt­en. Patrick Weisser hielt sich taktisch klug in Lauerstell­ung auf und nahm auch den weiteren Weg auf Bahn zwei in Kauf. Als es darauf ankam war er da. Der Dresdner Jonathan Schmidt, der in der letzten Runde die Führung übernommen hatte, zog aus der Schlusskur­ve heraus an und nur zwei Läufer konnten ihm folgen, einer davon war Patrick Weisser. Schmidt siegte in 4:06,82 Minuten und Patrick Weisser lief nach 4:07,48 Minuten als Dritter über die Ziellinie und jubelte über die Bronzemeda­ille. Mit ihm freute sich auch sein Vater, Markus Weisser, Bad Saulgauer Handball-Urgestein.

Nick Bundschuh (PSG Sigmaringe­n) startete im Diskuswerf­en der U 18. Mit seinen 49,77 Metern ist er derzeit Württember­gs bester Werfer seiner Altersklas­se. Der Wettkampf begann für ihn mit 45,90 Metern. Der zweite Versuch war ungültig, im dritten Durchgang legte er alles in seinen Wurf und steigerte sich auf 46,47 Meter. Damit verfehlte er den Endkampf der besten Acht in einer engen Entscheidu­ng knapp um 78 Zentimeter und wurde Elfter.

Für Celine Rempe (TSV Neufra) waren es die erste Teilnahme an einer deutschen Meistersch­aft. Da sie zum jüngeren Jahrgang 2001 gehört, kann sie auch im nächsten Jahr noch in der U 18 starten. 28 Läuferinne­n waren über die 400 Meter für diese Meistersch­aften gemeldet, nicht dabei war ihre Schwester Vanessa Rempe, im vergangene­n Jahr Endlauftei­lnehmerin bei den deutschen Meistersch­aften der Klasse U 16. Aufgrund mehrerer Verletzung­en hatte sie ihre Saison bereits beendete. Mit ihrer Bestzeit von 59,78 Sekunden ist Celine Rempe derzeit zweitschne­llste Läuferin ihres Jahrgangs in Württember­g. Ganz so schnell war sie in Ulm nicht unterwegs, aber in 1:00,57 Minuten verkaufte sie sich teuer und belegte den 17. Rang. Wenn sie sich im nächsten Jahr weiter so steigert wie in diesem Jahr, ist der Endlauf für sie möglich - am liebsten an der Seite ihrer Schwester Vanessa.

 ?? FOTO: RALF GÖRLITZ ?? Nick Bundschuh (LG Sigmaringe­n) kann seine Altersklas­senbestlei­stung in Ulm nicht ganz bestätigen und verpasst um 78 Zentimeter das Finale der besten Acht. Er wird Elfter in der U18.
FOTO: RALF GÖRLITZ Nick Bundschuh (LG Sigmaringe­n) kann seine Altersklas­senbestlei­stung in Ulm nicht ganz bestätigen und verpasst um 78 Zentimeter das Finale der besten Acht. Er wird Elfter in der U18.

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