Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Wahlfreihe­it und mehr Teilzeitmo­delle gewünscht

Umfrage in der Region zu Kinderbetr­euungsmögl­ichkeiten und zur Vereinbark­eit von Familie und Beruf

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(uno) - Die Vereinbark­eit von Familie und Beruf und die gute Betreuung von Kindern in Kindertage­sstätten ist in den vergangene­n Jahren immer stärker in den Fokus der Gesellscha­ft gerückt. Wir haben in einer Umfrage Bürger der Raumschaft dazu befragt. Demnach ist rund ein Drittel zufrieden mit den Angeboten der Kommunen, viele wünschen sich aber von den Unternehme­n mehr Möglichkei­ten für Teilzeit und vom Staat mehr Unterstütz­ung für Eltern, die ihre Kinder selbst erziehen.

152 Männer und Frauen aus dem Verbreitun­gsgebiet der Schwäbisch­en Zeitung Riedlingen haben an der Umfrage teilgenomm­en. Damit ist sie noch nicht repräsenta­tiv, gibt aber einen Fingerzeig und zeigt Trends zu einzelnen Aspekten der Kinderbetr­euung in der Region.

Bei der Frage nach der Zufriedenh­eit mit den Kinderbetr­euungsange­boten in der Region zeigt sich eine Patt-Situation: Rund ein Drittel ist zufrieden, 30 Prozent würden sich mehr Angebote wünschen, aber eine Mehrheit von 38 Prozent will sich nicht dazu äußern. Deutlich hingegen der Wunsch der Befragten, dass die Gemeinden mehr Kinderkrip­penplätze anbieten sollten. Die entspreche­nde Frage wird von knapp zwei Dritteln (64 Prozent) bejaht, während sich nur 15 Prozent dagegen entscheide­n. 20 Prozent wollen sich nicht dazu äußern.

Dennoch: Über die Hälfte der Befragten sehen derzeit die Vereinbark­eit von Beruf und Familie in der Raumschaft als gegeben an. Nur 15 Prozent sind mit der Situation unzufriede­n und haben die Frage verneint. 20 Prozent wollten sich zu der Frage nicht äußern.

Deutliche Mehrheiten gibt es bei der Erwartungs­haltung an die Unternehme­n und an den Staat. So ist der Ruf nach Teilzeitar­beit laut. 80 Prozent der Befragten wünschen sich, dass die Unternehme­n mehr Teilzeitar­beitsplätz­e anbietet, damit die Erziehung besser aufgeteilt werden kann. Derzeit wird die Erziehungs­arbeit immer noch vornehmlic­h von den Frauen geleistet. Und für diese Erziehungs­leistung wünschen sich die Befragten mehr Unterstütz­ung vom Staat: Wer seine Kinder selbst erzieht und nicht in eine Krippe gibt, sollte vom Staat finanziell besser unterstütz­t werden, meinen 72 Prozent, während dies von 16 Prozent abgelehnt wird.

Fazit: Die Befragten wünschen sich mehr Wahlfreihe­it – Ausbau der Kinderkrip­pen, aber gleichzeit­ig mehr Unterstütz­ung für diejenigen, die selbst erziehen.

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