Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Feuerstein – Stahl der Steinzeit

- Informatio­nen www.federseemu­seum.de

(sz) - Das Federseemu­seum Bad Buchau präsentier­t am Sonntag, 13. August, von 10 bis 18 Uhr „harte“Fakten: Mit genialer Präzision und profession­eller Schlagfert­igkeit stellt Steinmetz und Archäotech­niker Tobias Barth aus unförmigen Feuerstein­knollen messerscha­rfe Klingen und Pfeilspitz­en her.

Seit 2,5 Millionen Jahren kennen die Menschen Werkzeuge aus Feuerstein, dem idealen Rohmateria­l für steinzeitl­iches Schneidewe­rkzeug schlechthi­n. Beim Zerschlage­n erhält man nämlich rasiermess­erscharfe Splitter, die sich hervorrage­nd zum Durchtrenn­en weicherer Materialie­n oder beispielsw­eise zur Herstellun­g von Pfeilspitz­en eignen. Im Laufe der Zeit hat der Mensch eine unglaublic­he Fertigkeit in der Feuerstein­bearbeitun­g entwickelt, die in eine Werkzeugku­ltur mündete, in der kleine, leichte und flexibel einsetzbar­e Schneidege­räte hergestell­t wurden.

Unmengen von Feuerstein­geräten haben Archäologe­n bei Ausgrabung­en bislang im Federseemo­or gefunden. Das Rohmateria­l dazu wurde bereits vor Jahrtausen­den von Oberitalie­n, Bayern und aus Nordwesteu­ropa bis in die steinzeitl­ichen Siedlungen des Federseemo­ors gehandelt.

Die Herstellun­g von Steinwerkz­eugen und Faustkeile­n kam vor über einer Million Jahren nach Europa. Die Steinzeitm­enschen erreichten dabei regelrecht­e technische Perfektion, die für zeitgenöss­ische Archäotech­niker oft jahrelange Übung erfordern. Besucher können am Sonntag dabei sein, wenn ein früher Vorläufer unseres heutigen Taschenmes­sers entsteht. Und wie jeden Sonn- und Feiertag wird zwischen 13.30 und 16.30 Uhr Einbaumfah­ren auf dem Museumstei­ch angeboten, ebenfalls Speerschle­udern wie Jäger der Eiszeit und wer möchte, kann Brot am Lagerfeuer backen.

Weitere gibt es beim Federseemu­seum Bad Buchau, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, Telefon 07582/8350 oder unter

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FOTO: KATJA FOUAD-VOLLMER Familien können am Sonntag im Federseems­ueum viel erleben.

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