Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Wir haben mit diesem Schritt gerechnet“

Windparkge­gner wollen weiter für die Natur und Heimat kämpfen

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KETTENACKE­R - Der Verein für Mensch und Natur Kettenacke­r hat sich in der Vergangenh­eit gegen den geplanten Windpark bei Kettenacke­r zur Wehr gesetzt. Ein Konsortium aus vier Energiever­sorgern hatte seinen Antrag auf Genehmigun­g des Projekts beim Landratsam­t Sigmaringe­n zurückgezo­gen (die SZ berichtete). Im Gespräch mit SZ-Redakteur Sebastian Musolf nimmt Birgit Steinhart vom Vorstandst­eam des Vereins für Mensch und Natur Stellung zu der Entscheidu­ng der Energiever­sorger.

Wie haben Sie und die Vereinsmit­glieder auf die Entscheidu­ng der Energiever­sorger reagiert, den Windpark vorerst auf Eis zu legen?

Wir freuen uns, ganz klar. Wir haben aber schon mit diesem Schritt gerechnet. Es gab gar keine andere Konsequenz. Es gibt im 1000-MeterRadiu­s um die geplanten Windkrafta­nlagen zwei Rotmilan-Bruthorste und Kettenacke­r liegt in einem Rot- milan-Dichtezent­rum. Unsere Gutachteri­n hat die Horste dokumentie­rt, das Landratsam­t hat die Horste ebenfalls bestätigt.

Glauben Sie, dass ein Windpark bei Kettenacke­r jetzt nach dem Rückzieher der vier Energiever­sorger endgültig vom Tisch ist?

Hätten sie das Baugesuch nicht zurückgezo­gen, hätte das Landratsam­t es ablehnen müssen. Allerdings ist kürzlich der Flächennut­zungsplan genehmigt worden, der in diesem Gebiet grundsätzl­ich Windkrafta­nlagen zulässt. Es könnten also immer noch Windräder gebaut werden, allerdings müssen die artenschut­zrechtlich­en Gegebenhei­ten berücksich­tigt werden.

Wie geht es jetzt mit dem Verein weiter?

Wir werden weiterhin für den Erhalt der Natur und Heimat kämpfen – unabhängig von der Windkraft. Zudem werden wir rechtlich prüfen lassen, ob der Flächennut­zungsplan in dieser Form zulässig ist. Hier gibt es außer dem Artenschut­z noch andere wichtige Dinge zu beachten, wie zum Beispiel: Kettenacke­r liegt in einer militärisc­hen Tiefflugzo­ne und das Gebiet, das im Flächennut­zungsplan ausgewiese­n wurde, liegt in einer Trinkwasse­rschutzzon­e.

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FOTO: IGNAZ STÖSSER Die Bürgerinit­iative hat ihr Ziel erreicht. Die Windkrafta­nlagen bei Kettenacke­r werden nicht gebaut.
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FOTO: PR Birgit Steinhart

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