Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Trump verharmlost Gewalt
Demonstration von Rechtsextremisten eskaliert
CHARLOTTESVILLE (dpa) - Ausnahmezustand in Charlottesville: Eine Kundgebung von Rechtsextremisten ist in den USA blutig eskaliert. Nach Angaben der Polizei starb am Samstag eine 32-jährige Frau, als ein Fahrzeug in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia vermutlich absichtlich in eine Gruppe vom Gegendemonstranten raste und an einer Kreuzung zwei Autos rammte. Der Fahrer, ein 20-jähriger Mann aus Ohio, wurde festgenommen. Zuvor hatten sich Kundgebungsteilnehmer Schlägereien mit Gegendemonstranten geliefert. Insgesamt wurden in Charlottesville 35 Menschen verletzt, 19 davon bei dem Autovorfall.
US-Präsident Donald Trump wurde für seine Reaktion heftig kritisiert. Er verurteilte zwar die „ungeheuerliche Gewalt“, erwähnte dabei aber die Kundgebung der Rechtsextremen nicht direkt. Stattdessen sprach er pauschal von „Gewalt von vielen Seiten“.
WASHINGTON (dpa) - US-Präsident Donald Trump will offiziell eine Untersuchung von Chinas Handelspraktiken einleiten. Er wird am heutigen Montag in Washington ein entsprechendes Memorandum unterzeichnen, wie Regierungsbeamte am Samstag bestätigten. Nach Medienberichten informierte er seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping vorab über den Schritt.
Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, dass er als Präsident gegen Chinas „unfaire“Handelspraktiken vorgehen werde. Den Medienberichten zufolge soll es bei der Untersuchung vor allem um den Peking zur Last gelegten massiven Diebstahl geistigen Eigentums gehen. Die USA schätzen nach Angaben von NBC News die Verluste für die US-Wirtschaft durch gefälschte Waren, Software-Piraterie und Industriespionage auf jährlich mehr als 255 Milliarden Dollar. Wie es weiter hieß, wollte Trump seinen Handelsbeauftragten Robert Lightizer bereits vor rund einer Woche anweisen, mit einer Untersuchung zu beginnen.