Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ohne Kaffee am Morgen läuft nichts
Der Morgen muss für mich mit einer Tasse Kaffee anfangen, ansonsten ist der ganze Tag gelaufen, bevor er richtig begonnen hat. Wie wichtig mir dieses Ritual ist, stellte ich erst vor Kurzem wieder fest. Noch halb schlaftrunken stolperte ich in die Küche in Richtung Kaffeemaschine. Tasse aus dem Schrank holen, Kapsel einlegen, aufs Knöpfchen drücken – diese Handgriffe beherrsche ich im Schlaf. Dieser Ablauf wurde an besagtem Morgen aber jäh unterbrochen, bei den Kapseln griff ich nämlich in eine leere Verpackung. Beim letzten Einkauf hatte ich ganz vergessen, Nachschub mitzunehmen. Also musste der Tag wohl oder übel ohne Kaffee beginnen, meine Laune war entsprechend am Tiefpunkt. Selbst als ich beim Eintreffen in der Redaktion als erste Amtshandlung die Kaffeemaschine betätigte, wollte sich meine Laune nicht wirklich steigern. Denn dieses morgendliche Ritual zu Hause ist einfach nicht nachzuholen, da kann ich noch so viele Tassen Kaffee über den Tag verteilt trinken. Erschreckend dabei ist, was für ein Gewohnheitstier ich anscheinend bin und wie abhängig mein Wohlbefinden von der braunen Brühe mittlerweile ist. Dabei ist es eigentlich noch gar nicht so lange her, als ich in meinen allerersten Kaffee haufenweise Zucker hineinschütten musste, nur um ihn irgendwie hinunterzubekommen.
(häf)