Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Kurzschluss bei Hayingen legt Stromnetz lahm
Haushalte um Hayingen, aber auch in Unlingen betroffen
HAYINGEN (sz) - Durch einen Kurzschluss einer 20 000 Volt-Stromleitung waren am Samstagmorgen gegen halb acht Uhr viele Haushalte in und rund um Hayingen betroffen. Die meisten konnten nach rund 45 Minuten wieder ans Netz gebracht werden. Im Glastal dauerte dies allerdings bis um 11.40 Uhr, ehe auch hier die Leitung wieder stand. Dies geht aus einer Mitteilung des Netzbetreibers Netze BW hervor.
Um 7.24 Uhr kam es demnach zu einem Kurzschluss im 20 000 Volt -Mittelspannungsnetz der Netze BW rund um Hayingen. Betroffen vom Stromausfall waren neben der Stadt Hayingen selbst die Anschlüsse in einem Gebietsstreifen, der über Emeringen bis zu einzelnen Gehöften nördlich von Unlingen reicht. Den Monteuren der Bereitschaft sei es durch Schaltmaßnahmen in Abstimmung mit der Leitwarte in Ravensburg gelungen, die Versorgung nach gut einer halben Stunde weitgehend wieder aufzubauen, so die Netze BW. Um 8.17 Uhr waren fast alle Haushalte und Betriebe wieder am Netz.
Nicht so glimpflich kamen die Anschlüsse im Glastal davon, wo in der Folge der Störung zwei Überspannungsableiter gebrochen waren. Diese mussten vom Bereitschaftsdienst ausgetauscht werden, bevor um 11.39 Uhr wieder zugeschaltet werden konnte.
Wie es zu dem Kurzschluss kam, bleibt auch nach der Kontrolle der Freileitungen im fraglichen Gebiet unklar: Insgesamt drei Monteure hatten keine offensichtlichen Spuren von Fremdkörpern wie Ästen entdecken können.
Hintergrund
Überspannungsableiter schützen an Übergangsstellen von Freileitungen zu Erdkabeln das Netz vor unerwünschten Effekten, beispielsweise nach Blitzschlag oder auch als Folge von Kabeldefekten, wobei sie beschädigt werden können. Mitunter entstehen dabei auch Vorschädigungen, die nicht sofort, sondern erst bei später auftretenden Störungen zum Ausfall führen.
Bei der Netze BW ist das 20 000 Volt-Mittelspannungsnetz grundsätzlich in Form „offener Ringe“aufgebaut, so dass im Störungsfall beschädigte Abschnitte – in der Regel zwischen zwei Ortsnetzstationen – „herausgeschaltet“(von der Versorgung abgeschnitten) werden können. Durch Umschaltungen innerhalb der Ringstruktur können diese betroffenen Stationen wieder ans Netz genommen oder sozusagen „von der anderen Seite“versorgt werden, bevor eine Reparatur beginnt. Die Anschlüsse im Glastal werden hingegen nur über eine Stichleitung versorgt. Einen Online-Service für Störungen gibt es im Internet unter: https://www.netze-bw.de/ kunden/netzkunden/service/ stoerungsmeldungen/index.html