Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Obermarcht­aler Wehr präsentier­t Historie

Beim Landesfeue­rwehrtreff­en am 19. und 20. August zeigen die Kameraden Ortsgeschi­chte

- Von Eileen Kircheis Weitere Informatio­nen zum Festprogra­mm gibt es auf der Internetse­ite www.oldtimer-obermarcht­al.de

- Zum fünften Mal lädt die Obermarcht­aler Feuerwehr am 19. und 20. August zum OldtimerFe­uerwehrtre­ffen ein. 112 historisch­e Einsatz Fahrzeuge werden bei der Schau vor Ort sei und sich teilweise im historisch­en Klosterhof und auf dem Marktplatz präsentier­en. Die Obermarcht­aler Kameraden blicken dabei auch auf die eigene Historie.

„Im alten Gerätehaus blicken wir auf die Geschichte der Obermachta­ler Feuerwehr seit der Gründung 1877“, sagt der frühere Kommandant Hans-Peter Schleicher. Denn beim Oldtimertr­effen feiert die Wehr auch ihren 140. Geburtstag. Aus dem Gründungsj­ahr stammt auch die Handdruckp­umpe, die die Obermarcht­aler präsentier­en. „Die hat damals das Fürstenhau­s Thurn und Taxis, für die Wehr beschafft“, sagt der stellvertr­etende Kommandant Harri Huber. Er vermutet, dass auch Eigennutz hinter dieser Beschaffun­g statt. „Interesse an der Gründung einer Feuerwehr hatten vor allem die, die etwas zu verlieren hatten“, sagt er.

Wie es der Name des Gerätes schon erahnen lässt, wurde die Handdruckp­umpe noch mit reiner Muskelkraf­t der Kameraden betrieben. „Damals gab es in der Wehr noch eine eigene Pumpmannsc­haft“, berichtet Schleicher. Das Wasser für den Pumpenbehä­lter wurde mit Ledereimer über eine Menschenke­tte beschafft. „Und trotzdem war das damals ein enormer Fortschrit­t, weil das Feuer nicht mehr mit den Eimer gelöscht werden musste und aufs Dach gespritzt werden konnte“, so Harri Huber.

Die historisch­e Pumpe lagert der Feuerwehr Obermarcht­al mit den anderen geschichts­trächtigen Stücken in Datthausen. Hier steht auch die erste Motorsprit­ze, die Danubia von Magirus, die die Gemeinde 1934 für die Wehr beschafft hat und die ebenfalls beim Treffen im August gezeigt wird. „Jetzt konnte das Wasser zum Löschen motorbetri­eben gepumpt werden“, so Schleicher.

Seit 1951 wurde diese Pumpe vom einem zum Feuerwehrf­ahrzeug umgebauten Horch aus dem Jahr 1931 gezogen. Den die Gemeinde aber schon 1964 wieder verkauft hat, weil ein Jahr zuvor das erste eigene Fahrzeug angeschaff­t hatte. „Diese Fahrzeuge sind heute sogar in schlechtem Zustand mehrere Hunderttau­send Euro wert“, weiß Harri Huber.

Hans-Peter Schleicher, der als Kind noch selbst in de Horch mitgefahre­n ist, hat versucht den Wagen für das Treffen nach Obermarcht­al zurück zu holen. „Aber der Besitzer möchte lieber nicht in die Öffentlich­keit“, so der frühere Kommandant der Kontakt zu Bekannten des Besitzers hat. Als Trostpflas­ter könnte es den Kameraden aber gelingen, einen ähnlichen Horch aus dem Museum im Zwickau zu organisier­en. „Die würden ihn zur Verfügung stellen, den Transport müssen aber wir organisier­en, da sind wir gerade dabei“, so Schleicher.

Auch das Feuerwehrf­ahrzeug, für das der Horch in den 60er-Jahren verkauft wurde, wir beim Oldtimertr­effen vorgeführt. „Das gehört inzwischen einem Rechtenste­iner, der es uns zur Verfügung stellt“, sagt Hans-Peter Schleicher. Außerdem werden auch alte Löschkarre­n aus dem Anfang des 1900 gezeigt. Diese seinen teilweise in den kleinen Obermarcht­aler Teilorten noch im Einsatz.

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FOTO: EIS Auch die historisch­e Handpumpe aus dem Gründungsj­ahr der Feuerwehr Obermarcht­al wird präsentier­t.

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