Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zoran Golubovics Mut wird belohnt
Nachlese zum Landesligadebüt des FV Altheim gegen den SV Mietingen
- Mit einem 5:1-Erfolg gegen den SV Mietingen ist der FV Altheim am Sonntag in die FußballLandesliga gestartet. 5:1. Kann man so machen. Seit dem Auftakt zur Saison 2009/2010 ist keine Mannschaft aus dem Bezirk Donau mehr so furios in die Saison gestartet. Nicht mal der überlegene Meister des Vorjahrs, der SSV Ehingen-Süd. Der spielte zu Beginn der vergangenen Saison gleich zweimal remis, ehe die Mannschaft von Trainer Michael Bochtler zum Höhenflug ansetzte. Im August 2009 feierte eine Mannschaft aus dem Bezirk Donau zuletzt einen Sieg wie der FV Altheim am Sonntag. Damals siegte der FC Krauchenwies zum Saisonauftakt gegen den SV
Mochenwangen mit 5:1. Torschützen für den FCK: Alex Reutter (2),
Timo Reutter, Tamo Bausback und der damals in der Sommerpause vom
FV Bad Saulgau zum FCK gewechselte Jonas Jarrar. Am Saisonende belegte der FC Krauchenwies Rang sechs, das zweitbeste Abschneiden des FCK in seiner Landesligageschichte. Nun, so weit ist der FV Altheim natürlich noch nicht, aber die Leistung sollte der Mannschaft von Trainer Zoran Golubovic Auftrieb und Selbstvertrauen geben.
„In den ersten 20, 25 Minuten haben wir genau die Fehler gemacht, die ich in der vergangenen Woche noch angesprochen habe: Es fehlte die Passqualität, Fehlpässe im Aufbau“, sprach der Fußballlehrer die Saisonvorschau in der Schwäbischen Zeitung an. „Wir haben zu viele leichte Fehler gemacht. Und Mietingen ist in der Offensive sehr stark, stark genug das auszunützen.“Nun, das tat Mietingen, führte nach zwölf Minuten mit 1:0, nachdem die Mannschaft einen Altheimer Fehler im Spielaufbau auf der linken Seite genutzt hatte. Nur mit Mühe konnte Altheims Torwart Sebastian Wursthorn wenige Augenblicke später das 0:2 verhindern, als Mietingens Kapitän Andreas Bösch einfach mal direkt aus der zweiten Reihe nach einem Altheimer Ballverlust abzog und Wursthorn gerade noch die Finger an den Ball bekam (17.). Wer weiß, welche Wendung das Spiel sonst genommen hätte.
So aber strahlten am Ende alle in Grün-Weiß: Trainer Zoran Golubovic,
Abteilungsleiter Edgar Ocker,
die Co-Trainer Oliver Wulf und Wolfgang Heim sowie die Männer des Tages auf dem Feld: AltheimRückkehrer Martin Schrode, dem bei seinem Comeback im Altheimer Trikot in der zweiten Halbzeit sogar ein Hattrick binnen 20 Minuten gelungen war (70./75./90. +2) und Florian Geiselhart, der mit seinen beiden Treffern (35./52.) vor der Pause und kurz danach die Wende eingeläutet hatte. „Es hat natürlich geholfen, dass wir umgestellt haben“, sprach Golubovic seine mutigen Wechsel Mitte der ersten Halbzeit an, als er den an diesem Nachmittag glücklosen Alexander Kienle herausnahm, Jochen Gulde nach links hinten zog, Martin Schrode weiter in die Mitte beorderte und Patrick
Spies die linke Seite rauf und runter Kilometer fraß. Mutig, denn manch’ einer hätte wohl versucht, nach einem frühen 0:1-Rückstand erst mal hinten dicht zu machen. Golubovic und der FV Altheim gingen jedoch in die Offensive. Nach dem Spiel fand Golubovic tröstende Worte Richtung Alexander Kienle, wohl wissend, dass er von den elf Spielern auf dem Feld auch drei oder vier andere hätte herunternehmen können, die Herausnahme von Kienle aber die naheliegendste Variante war, um über Linksfuß Patrick Spies noch mehr Druck machen zu können und die Mannschaft nicht noch umfangreicher umstellen zu müssen.
„Unsere Passqualität hat sich in der zweiten Halbzeit verbessert. Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet, nach hinten kaum noch etwas zugelassen. Für unser variables Spiel in der zweiten Halbzeit spricht auch, dass Jochen Gulde beim fünften Tor plötzlich vorne aufgetaucht ist, und den Ball Martin Schrode aufgelegt hat“, lobte er den neben den beiden Torschützen wohl stärksten Altheimer an diesem Nachmittag. Heute haben wir die ersten drei Landesligapunkte geholt“, hielt Golubovic alles in allem den Ball flach.
Am kommenden Sonntag bestreitet der FV Altheim nun sein erstes Auswärtsspiel in der Landesliga. Es geht ausgerechnet gegen den SV Ochsenhausen, den Ex-Verein des Trainers, mit dem dieser vor vier Jahren ebenfalls in die Landesliga aufstieg, bevor er zum FV Altheim wechselte. „Natürlich hat die Mannschaft inzwischen ein anderes Gesicht, aber fünf, sechs Spieler kenne ich schon noch. Mit Spielertrainer Oliver Wild verstehe ich mich sehr gut und ich freue mich auf dieses Spiel. Spiele gegen den SV Ochsenhausen sind für mich natürlich etwas besonderes.“