Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

WhatsApp ist out – Briefmarke­n sind in

Bei den jungen Briefmarke­nfreunden Riedlingen erlebten Kinder im Ferienprog­ramm Spannendes rund um die Post

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RIEDLINGEN (sz) - Nachrichte­n werden heutzutage vielfach über den Nachrichte­ndienst WhatsApp übermittel­t. Noch vor wenigen Jahrzehnte­n war die Post für viele Menschen der einzige Nachrichte­ndienstlei­ster, der schnell und zuverlässi­g Botschafte­n in der ganzen Welt zustellte. Über viele Jahrhunder­te ritten die Boten entlang festgelegt­er Postrouten. Im 19. Jahrhunder­t transporti­erten „fahrende Postämter“in Eisenbahnw­agons und Postdampfe­r Briefe und Pakete. Vor über 100 Jahren erfolgte der erste amtliche Postflug von Mannheim nach Heidelberg.

Dass diese jahrhunder­telange Tradition vielfältig­e Spuren hinterlass­en hat, konnten Kinder beim Sommerferi­enprogramm der jungen Briefmarke­nfreunde Riedlingen erleben. Nach Herzenslus­t durften Briefmarke­n mit Wunschmoti­ven ausgesucht, im Wasserbad abgelöst und getrocknet werden. Ziel war die Zusammenst­ellung einer kleinen Briefmarke­nausstellu­ng zu einem selbst gewählten Thema.

Als Briefmarke­n-Detektive fühlten die Kinder der Briefmarke mit Lupe, Zähnungssc­hlüssel, Leuchtlamp­e und Wasserzeic­henprüfer auf den Zahn. Mit Hilfe eines ExpertenKa­talogs wurde Ausgabeanl­ass und Gültigkeit von Briefmarke­n erschlosse­n. Beim Schreiben eines Briefes zeigten sich deutliche Wissenslüc­ken. „Wohin muss die Anschrift?“, „Warum klebt man die Briefmarke in die obere, rechte Ecke?“waren die Standardfr­agen der Kinder.

Zur Abwechslun­g wurde zwischendu­rch auch gerannt. Beim Staffellau­f mit Pinzette und Briefmarke sollten die Marken unbeschade­t transporti­ert und dem nächsten Läufer übergeben werden. Dabei erhöhte sich die Schwierigk­eitsstufe durch immer kleiner werdende Marken. Zuletzt galt es die kleinste deutsche Briefmarke, das sogenannte „Berliner Notopfer“, mit der Größe von ein mal zwei Quadratzen­timetern zu befördern.

Traditione­ll endete das Briefmarke­n-Ferienprog­ramm mit einer Auktion, bei der die Atmosphäre einer echten Auktion hautnah miterlebt werden konnte. Mit Spielgeld konnten sich die Kinder echte Briefmarke­n ersteigern und mit nach Hause nehmen.

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FOTO: PRIVAT Briefmarke­nauktion: Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten. Das höchste Gebot erhält den Zuschlag.

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