Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Die Bronzezeit aus nächster Nähe
BAD BUCHAU (sz) - Die Bronzezeit wird am Sonntag, 27. August, im Federseemuseum Bad Buchau lebendig: Archäologen und erfahrene Living-History-Spezialisten stellen von 11 bis 17 Uhr die Besonderheiten einer Zeit dar, in der Bronze zum Markenzeichen einer ganzen Epoche wurde – mit Handwerk, Ernährung, Kult und Textilverarbeitung. Aus dieser Epoche ist erstmals Wollverarbeitung bekannt. Zu Gast ist Schäferin Barbara Zeppenfeld, die buchstäblich diesen Faden aufnimmt und ihr lebendiges Arbeitsfeld aus heutiger Sicht präsentiert. Als Praktikerin der Erhaltungszucht alter heimischer Schafrassen gibt sie Einblicke in die Haltung von Waldschafen und Krainer Steinschafen, einer sehr urtümlichen Rasse. Aus dem feuchten Federseegebiet gibt es archäologisches Fundmaterial, das Hinweise auf die frühe Herstellung von Textilien enthält. Ursprünglich war Flachs der Klassiker zur Fertigung von Leinengewebe. In der Weiterentwicklung und Professionalisierung der Textilherstellung löste Wolle die bis dahin gängige Verwendung von Pflanzenfasern ab. Vermutlich haben sich vor 3000 Jahren auch am Federsee Schafe getummelt, deren Wolle speziell dafür auch verwendet wurde. Schafswolle, weich und warm, war ideales Material zur Herstellung von Bekleidung und wurde bereits zu jener Zeit zu feinem Garn und Gewebe verarbeitet.
Weitere Infos: Federseemuseum Bad Buchau, Zweigmuseum des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, Telefon 07582/8350