Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Nächster Meilenstein beim Klinik-Umbau
Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg: Von Oktober an werden neue Gebäude bezogen
RAVENSBURG - Weiterer Meilenstein beim Umbau des Ravensburger Krankenhauses St. Elisabeth: Im Oktober werden zwei neu gebaute Häuser des Großklinikums bezogen. Und: Rettungshubschrauber starten und landen vom 9. Oktober an auf dem Dach des neuen Hauses C.
Immer wieder ist von einem Jahrhundertprojekt die Rede, wenn über die Sanierung, den Umbau und die Neubauten am Ravensburger Krankenhaus St. Elisabeth gesprochen wird. Kein Wunder: Mit Baukosten von rund 264 Millionen Euro ist das Projekt die teuerste Baustelle, die es jemals im Landkreis Ravensburg gegeben hat.
Rückblick: Im April 2009 gab es den ersten Spatenstich für das Interims-Notfallgebäude an der Elisabethenstraße, das bereits im Dezember desselben Jahres in Betrieb genommen werden konnte. Im Juli 2010 erfolgte die Grundsteinlegung für das neue Bettenhaus, zentraler Teil des ersten Bauabschnitts, der bei laufendem Krankenhausbetrieb umgesetzt werden musste und im Februar 2013 abgeschlossen wurde.
„Das Herzstück der Klinik“
Seither ließ sich, Stück um Stück, die neue Form des Klinikums erahnen, dessen Gebäudeanordnung an ein vierblättriges Kleeblatt erinnert. Mit den Häusern C und D werden im Herbst nun zwei weitere Gebäude bezogen. Dort werden die zentrale Notaufnahme, die Intensivstationen und die Intensivüberwachung unter einem Dach vereint. „Das wird sozusagen das Herzstück der Klinik“, sagt der promovierte Mediziner Jan-Ove Faust, stellvertretender Geschäftsführer der Oberschwabenklinik gGmbH. Zusätzlich werden im neuen Notfallgebäude die Palliativpflege, die Schwerkrankenpflegestation und die Gerontopsychiatrie untergebracht.
Neben dem Notfallgebäude entsteht im Rahmen des zweiten Bauabschnitts auch das Frauen-Kind-Zentrum. Die Frauenheilkunde, die Geburtshilfe, die Kinderintensivstation sowie die Wochenbettpflege werden dort untergebracht. Zudem wird die Kinderklinik (Kinderheilkunde und Kinderpflegestationen), bisher nebenan in St. Nikolaus zu Hause, in das neue Frauen-Kind-Zentrum einziehen.
Am 4. Oktober beginnt der Umzug der zentralen Notaufnahme des Klinikums ins Haus C. Die restlichen Abteilungen ziehen bis Ende November ein. Der Hubschrauber wird ab 9. Oktober auf dem Dach landen können. Ein eigener Notfallaufzug führt vom Hubschrauberlandeplatz direkt in die Notaufnahme im Erdgeschoss. Transporte von Schwerverletzten vom Landeplatz in die Notaufnahme oder von der Notaufnahme auf die Intensivstationen können so in kürzester Zeit bewältigt werden. Im Schnitt landen drei bis vier Rettungshubschrauber täglich am EK.
Viel Licht, mehr Platz, aber vor allem kürzere Wege und effizientere Arbeitsabläufe sind die Schlagworte, die den EK-Umbau am treffendsten beschreiben. „Wir wollten optimale Bezüge schaffen, alles soll passend ineinandergreifen“, erläutert Jan-Ove Faust die Planungen, die der jetzigen Umsetzung zugrunde liegen. Da alle Krankenhäuser unterschiedlich seien, nicht alle dieselben Abteilungen hätten, könne man ein neues Klinikum nicht „wie von der Stange“planen, sondern individuelle Lösungen müssten ausgearbeitet werden.
Im Frühjahr 2018 gehen die Arbeiten auf der Großbaustelle deutlich sichtbar weiter: Erst wird das Bettenhaus West abgebrochen, dann das alte Hochhaus. Die wichtigsten weiteren Veränderungen sind die Einweihung der großzügigen Eingangshalle, die alle vier Gebäudeteile des Kleeblatts verbindet. Nicht zuletzt wird für die Rettungswagen parallel zur Gartenstraße eine neue Zufahrt angelegt. Bis die größte Baustelle des Landkreises Ravensburg komplett abgeschlossen werden sein wird, mit allen Nacharbeiten, wird es wohl 2019 werden.
Besichtigen kann man die beiden neuen Häuser des Krankenhauses St. Elisabeth beim Tag der offenen Tür am Sonntag, 17. September.