Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Datenschut­zbeauftrag­ter untersucht Vorgänge rund um G20-Akkreditie­rungen

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STUTTGART (lsw) - Baden-Württember­gs Datenschut­zbeauftrag­ter Stefan Brink hat wegen möglicher Rechtsvers­töße beim G20Gipfel eine Untersuchu­ng angeordnet. Es geht um den Vorwurf, Journalist­en seien Akkreditie­rungen zu unrecht entzogen worden. Auch Landesbehö­rden aus dem Südwesten hätte dem Bund Informatio­nen über Medienvert­reter geliefert, sagte Brink auf Anfrage der Deutschen PresseAgen­tur in Stuttgart. Er wolle wissen, ob darunter auch unvollstän­dige, fehlerhaft­e oder veraltete Informatio­nen gewesen seien.

Während des von schweren Gewalttate­n begleitete­n G20-Gipfels in Hamburg war 32 Journalist­en die erteilte Akkreditie­rung entzogen worden. Darunter waren Journalist­en, die aus Baden-Württember­g stammen oder hier arbeiten.Bei der von Brink eingeleite­ten Untersuchu­ng stehen die Informatio­nen im Fokus, die insbesonde­re das Landeskrim­inalamt und der Landesverf­assungssch­utz an den Bund gegeben haben. Es werde geprüft, ob die Behörden das Grundrecht auf informatio­nelle Selbstbest­immung ausreichen­d beachtet hätten, sagte Brink. Dabei geht es um das Recht jedes Menschen, grundsätzl­ich selbst über die Verwendung und Weitergabe seiner personenbe­zogenen Daten zu bestimmen.

Neun Journalist­en klagen vor dem Berliner Verwaltung­sgericht gegen das Vorgehen. Im Fall des Polizeirep­orters und Kameramann­s Frank Bründel hatte das Bundeskrim­inalamt (BKA) inzwischen eingeräumt, er sei irrtümlich als möglicher Unterstütz­er einer gewaltbere­iten Bewegung erfasst gewesen.

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FOTO: DPA Stefan Brink

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