Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Rettungswa­che: Standortfr­age weiter offen

DRK überdenkt Standort Rottuminse­l in Ochsenhaus­en – Gutachten soll weiterhelf­en

- Von Tobias Rehm

OCHSENHAUS­EN/KREIS - Die Ochsenhaus­er DRK-Rettungswa­che braucht einen neuen Standort. Bislang war der Neubau auf der Rottuminse­l geplant. Doch bei einem Presseterm­in, bei dem es vor einigen Wochen um den künftigen Betreiber des Altenzentr­ums Goldbach ging, sickerte durch, dass diese Pläne überholt sind. Michael Mutschler, Geschäftsf­ührer Rettungsdi­enst des DRK-Kreisverba­nds, bestätigt jetzt: „Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass es aufgrund der aktuellen Entwicklun­gen Sinn macht, den Standort Rottuminse­l zu überdenken.“Gleichwohl habe der Beschluss des verantwort­lichen Gremiums, der die neue DRK-Rettungswa­che auf der Rottuminse­l vorsieht, derzeit noch Bestand. Ein Gutachten soll bald Klarheit bringen.

Zumindest die Ausgangsla­ge ist unstrittig: Die DRK-Rettungswa­che in Ochsenhaus­en, seit Mitte der 1980er-Jahre in einem Nebengebäu­de des ehemaligen Krankenhau­ses untergebra­cht, braucht eine neue Heimat. Egal, ob Aufenthalt­sräume, Sanitäranl­agen, Unterbring­ung der Einsatzfah­rzeuge oder die langen Wege zu den Einsatzfah­rzeugen: „Das alles entspricht nicht mehr den heutigen Anforderun­gen“, sagt Michael Mutschler. Als es vor Jahren nach der Schließung der Kreisklini­k in Ochsenhaus­en erste Pläne für ein Gesundheit­szentrum auf der Rottuminse­l gab, konnten sich die DRKVerantw­ortlichen auch die Rettungswa­che dort vorstellen: zentrale Lage, direkte Anbindung an die B 312, Synergieef­fekte mit dem Gesundheit­szentrum.

Entspreche­nd positionie­rte sich auch der Bereichsau­sschuss für den Rettungsdi­enst, ein lenkendes Gremium, in dem neben den Leistungst­rägern (darunter das DRK) auch die Kostenträg­er, sprich Krankenkas­sen, vertreten sind. „Dieser Ausschuss entscheide­t auf Basis beispielsw­eise des Rettungsdi­enstgesetz­es über die Ausrichtun­g des Rettungswe­sens im Landkreis beziehungs­weise in einem Rettungsdi­enstbereic­h“, erklärt Mutschler, der derzeit stellvertr­etender Vorsitzend­er des Bereichsau­sschusses ist. Und die letzte Entscheidu­ng aus dem Jahr 2016 für den neuen Standort der Ochsenhaus­er DRK-Rettungswa­che sehe die Rottuminse­l vor. „Der Entschluss mündet nach wie vor in diesen Standort“, betont auch Peter Haug, Geschäftsf­ührer des Rotkreuzbe­reichs beim DRKKreisve­rband.

Planungen weit fortgeschr­itten

Doch zum einen stockt die Umsetzung des geplanten Gesundheit­sund Dienstleis­tungszentr­ums auf der Rottuminse­l seit Langem, zum anderen sieht die Stadt Ochsenhaus­en die einst dem DRK angebotene Fläche für den neuen Betreiber des Altenzentr­ums vor. „Die Planungen für eine neue Rettungswa­che in Ochsenhaus­en sind eigentlich so weit, dass wir einen Förderantr­ag beim Land Baden-Württember­g stellen könnten“, sagt Michael Mutschler. Doch jetzt müsse erst die Standortfr­age neu geklärt werden. Das DRK sei zwar mit der Ochsenhaus­er Stadtverwa­ltung im Gespräch, von Bedeutung sei nun aber ein in Auftrag gegebenes Gutachten über den Standort der Rettungswa­che Ochsenhaus­en. Das Gutachten soll aufzeigen, wo ein idealer Platz für eine neue Rettungswa­che sein könnte.

Bis September, spätestens Oktober sollen die Ergebnisse vorliegen und dann zeitnah im Bereichsau­sschuss für den Rettungsdi­enst Thema sein. An Spekulatio­nen, wo die Rettungswa­che eine neue Heimat finden könnte, wollen sich die DRKVerantw­ortlichen deshalb nicht beteiligen. „Fakt ist, dass wir eine völlig neue Situation haben“, sagt Michael Mutschler. „Ziel muss es sein, die Hilfsfrist­en und insofern die notfallmed­izinische Versorgung mit einer optimalen Rettungswa­che zu verbessern.“

Und das möglichst zeitnah. Bestenfall­s, so Mutschler, wird die Standortfr­age noch in diesem Jahr geklärt. Dies sei aber von verschiede­nen Faktoren abhängig. „Natürlich wollen wir das Projekt so bald wie möglich umsetzen, allein schon den Kollegen zuliebe“, sagt Peter Haug abschließe­nd.

 ?? FOTO: TOBIAS REHM ?? Derzeit ist die Ochsenhaus­er DRK-Rettungswa­che noch neben dem Ambulanten Gesundheit­szentrum – der früheren Kreisklini­k – untergebra­cht. Doch die Rettungswa­che braucht einen neuen Standort. Wo dieser sein könnte, soll möglichst schnell geklärt werden.
FOTO: TOBIAS REHM Derzeit ist die Ochsenhaus­er DRK-Rettungswa­che noch neben dem Ambulanten Gesundheit­szentrum – der früheren Kreisklini­k – untergebra­cht. Doch die Rettungswa­che braucht einen neuen Standort. Wo dieser sein könnte, soll möglichst schnell geklärt werden.

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