Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Altheim trotzt Favoriten einen Punkt ab
Fußball-Landesliga, Staffel 4: FV Altheim - VfB Friedrichshafen 2:2 (1:1)
ALTHEIM - Der FV Altheim hat am Samstag vor heimischer Kulisse und knapp 350 Zuschauern dem VfB Friedrichshafen beim 2:2 (Halbzeit: 1:1) einen Punkt abgeknöpft. Zwar dominierte der VfB Friedrichshafen weite Phasen des Spiels, doch löste sich der Aufsteiger aus Altheim bei tropischen Temperaturen immer wieder gut aus der Umklammerung und nutzte schlussendlich einen Platzverweis für den Friedrichshafener Torwart Holzbaur und einen Elfmeter eine Viertelstunde vor Spielschluss zum Ausgleich.
Am Ende konnten beide irgendwie mit dem Punkt leben, auch wenn Friedrichshafens Trainer Christian Wucherer nicht ganz glücklich über das 2:2 wirkte. „Altheim war der erwartet schwere Gegner. Natürlich waren wir - zumindest 60 Minuten lang - die fußballerisch und spielerisch bessere Mannschaft. Nach dem 2:1 haben wir vergessen, den Sack zuzumachen.“Beide Mannschaften hatten sich ein packendes - auch angesichts der Temperaturen von fast 40 Grad Celsius - gutes LandesligaSpiel geliefert.
Altheim schafft es während der 90 Minuten immer wieder Nadelstiche zu setzen. So wie beim Führungstreffer. Florian Geiselhart erläuft einen Ball auf der rechten Angrifssseite, spielt ihn auf den kurzen Pfosten. Dorst steht der aufgerückte Kapitän Sebastian Gaupp, der den Ball kurz auf den ebenfalls ins Sturmzentrum aufgerückten Jochen Gulde weiterleitet. Da ist VfB-Torwart Holzbaur schon geschlagen und Gulde schiebt den Ball aus kurzer Distanz ins Tor 1:0 (9.). Wütende Angriffe der in blau gekleideten Friedrichshafener folgen.
Wursthorn rettet mehrfach
Schrecksekunde für Altheim, als der freigespielte Gebhard den Ball an die Latte hämmert (12.). Nach 19 Minuten passt die Zuordnung in der Altheimer Hintermannschaft nicht, nach einem Angriff über links steht Daniel di Leo völlig blank – 1:1 (19.) .Hohmann per Kopf verpasst die nächste Möglichkeit (22.).
Auf der Gegenseite vergibt Gulde nach einem ähnlichen Angriff wie beim Altheimer Führungstor (41.). Im zweiten Abschnitt bleibt der VfB am Drücker. Wursthorn rettet gegen Zoran Golubovic, Trainer des FV Altheim: Meine Mannschaft hat sich in die Zweikämpfe geworfen, hat aufopferungsvoll gekämpft. Das war eine klare Steigerung zur Vorwoche. Dennoch, wenn es etwas zu kritisieren gibt, muss ich sagen, haben wir uns das Leben mit den vielen, schnellen Ballverlusten selbst schwer gemacht. Außerdem ärgere ich mich über das 1:2, als wir nach der Ecke viel zu passiv sind. Dennoch können wir mit dem Punkt gut leben. Ein Bonuspunkt wäre es gewesen, wenn wir aus Ochsenhausen auch was mitgebracht hätten. So waren wir schon wieder unter Zugzwang. Nikic (48.), dann bedient „Mr. Überall auf dem Platz“, Daniel di Leo Hohmann, wieder rettet Wursthorn (62.). Altheim leistet sich in dieser Phase zu viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung und wirkt hinten teilweise unsortiert oder kommt mit dem Dauerdruck des VfB nicht klar. Trotz allem führt ein einfacher Fehler zur Führung des VfB. Nach einer Ecke steigt VfB-Verteidiger Michael Metzler am höchsten – eigentlich steigt er als einziger hoch – und köpft den Ball unbedrängt ein – 1:2 (70.). Dennoch: Altheim gibt sich nicht auf, investiert läuferisch weiter sehr viel und nach einer Vorarbeit des eingewechselten Patrick Spies bleibt zunächst Alexander Kinele mit einem Schuss hängen, dann behindern sich zwei übereifrige Altheimer gegenseitig (73.). Doch nur zwei Minuten später passiert’s. Als Patrick Spies alleine vor Christian Wucherer, Trainer des VfB Friedrichshafen: Altheim war der erwartet schwere Gegner. Natürlich waren wir zumindest 60 Minuten lang - die fußballerisch und spielerisch bessere Mannschaft, aber über weite Strecken hat heute der letzte Ball einfach gefehlt. Nach dem 2:1 haben wir vergessen, den Sack zuzumachen und anstatt ins Tor spielen wir dem Torhüter der Altheimer den Ball in den Fuß. Danach leisten wir uns einen dummen Fehler, der zu einem Ballverlust und schlussendlich zum Elfmeter und zum Ausgleich führt. (mac) Holzbaur steht, weiß sich der VfBTorwart nur noch mit einem Foul im Strafraum zu helfen, Rot und Elfmeter (75.). Sebastian Gaupp lässt sich die Chance nicht entgehen und verlädt den gerade eingewechselten Ersatztorwart des VfB, Philipp Maier.
Nun wirbelt VfB-Trainer Christian Wucherer seine Aufstellung komplett durcheinander. Daniel di Leo geht in die Innenverteidigung, Schmitz rückt ins Mittelfeld, Ibrahim Tuncay ganz nach vorne. Die besseren Chancen hat nun Altheim, die beste vergibt Jochen Gulde, der nach Vorbarbeit von Geiselhart völlig frei zum Kopfball kommt, aber nicht genug Druck hinter den Ball kriegt (83.). In der Nachspielzeit rettet Meier das Remis, als er gegen Guth pariert (90.).
„Dass Friedrichshafen spielerisch die bessere Mannschaft sein würde, war klar. So vermessen sind wir nicht. Die Partie war eine Charakterfrage nach der schlechten Darbietung meiner Mannschaft in Ochsenhausen“, sagte Altheims Trainer Zoran Golubovic.