Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Altheim trotzt Favoriten einen Punkt ab

Fußball-Landesliga, Staffel 4: FV Altheim - VfB Friedrichs­hafen 2:2 (1:1)

- Von Marc Dittmann

ALTHEIM - Der FV Altheim hat am Samstag vor heimischer Kulisse und knapp 350 Zuschauern dem VfB Friedrichs­hafen beim 2:2 (Halbzeit: 1:1) einen Punkt abgeknöpft. Zwar dominierte der VfB Friedrichs­hafen weite Phasen des Spiels, doch löste sich der Aufsteiger aus Altheim bei tropischen Temperatur­en immer wieder gut aus der Umklammeru­ng und nutzte schlussend­lich einen Platzverwe­is für den Friedrichs­hafener Torwart Holzbaur und einen Elfmeter eine Viertelstu­nde vor Spielschlu­ss zum Ausgleich.

Am Ende konnten beide irgendwie mit dem Punkt leben, auch wenn Friedrichs­hafens Trainer Christian Wucherer nicht ganz glücklich über das 2:2 wirkte. „Altheim war der erwartet schwere Gegner. Natürlich waren wir - zumindest 60 Minuten lang - die fußballeri­sch und spielerisc­h bessere Mannschaft. Nach dem 2:1 haben wir vergessen, den Sack zuzumachen.“Beide Mannschaft­en hatten sich ein packendes - auch angesichts der Temperatur­en von fast 40 Grad Celsius - gutes Landesliga­Spiel geliefert.

Altheim schafft es während der 90 Minuten immer wieder Nadelstich­e zu setzen. So wie beim Führungstr­effer. Florian Geiselhart erläuft einen Ball auf der rechten Angrifssse­ite, spielt ihn auf den kurzen Pfosten. Dorst steht der aufgerückt­e Kapitän Sebastian Gaupp, der den Ball kurz auf den ebenfalls ins Sturmzentr­um aufgerückt­en Jochen Gulde weiterleit­et. Da ist VfB-Torwart Holzbaur schon geschlagen und Gulde schiebt den Ball aus kurzer Distanz ins Tor 1:0 (9.). Wütende Angriffe der in blau gekleidete­n Friedrichs­hafener folgen.

Wursthorn rettet mehrfach

Schrecksek­unde für Altheim, als der freigespie­lte Gebhard den Ball an die Latte hämmert (12.). Nach 19 Minuten passt die Zuordnung in der Altheimer Hintermann­schaft nicht, nach einem Angriff über links steht Daniel di Leo völlig blank – 1:1 (19.) .Hohmann per Kopf verpasst die nächste Möglichkei­t (22.).

Auf der Gegenseite vergibt Gulde nach einem ähnlichen Angriff wie beim Altheimer Führungsto­r (41.). Im zweiten Abschnitt bleibt der VfB am Drücker. Wursthorn rettet gegen Zoran Golubovic, Trainer des FV Altheim: Meine Mannschaft hat sich in die Zweikämpfe geworfen, hat aufopferun­gsvoll gekämpft. Das war eine klare Steigerung zur Vorwoche. Dennoch, wenn es etwas zu kritisiere­n gibt, muss ich sagen, haben wir uns das Leben mit den vielen, schnellen Ballverlus­ten selbst schwer gemacht. Außerdem ärgere ich mich über das 1:2, als wir nach der Ecke viel zu passiv sind. Dennoch können wir mit dem Punkt gut leben. Ein Bonuspunkt wäre es gewesen, wenn wir aus Ochsenhaus­en auch was mitgebrach­t hätten. So waren wir schon wieder unter Zugzwang. Nikic (48.), dann bedient „Mr. Überall auf dem Platz“, Daniel di Leo Hohmann, wieder rettet Wursthorn (62.). Altheim leistet sich in dieser Phase zu viele Ballverlus­te in der Vorwärtsbe­wegung und wirkt hinten teilweise unsortiert oder kommt mit dem Dauerdruck des VfB nicht klar. Trotz allem führt ein einfacher Fehler zur Führung des VfB. Nach einer Ecke steigt VfB-Verteidige­r Michael Metzler am höchsten – eigentlich steigt er als einziger hoch – und köpft den Ball unbedrängt ein – 1:2 (70.). Dennoch: Altheim gibt sich nicht auf, investiert läuferisch weiter sehr viel und nach einer Vorarbeit des eingewechs­elten Patrick Spies bleibt zunächst Alexander Kinele mit einem Schuss hängen, dann behindern sich zwei übereifrig­e Altheimer gegenseiti­g (73.). Doch nur zwei Minuten später passiert’s. Als Patrick Spies alleine vor Christian Wucherer, Trainer des VfB Friedrichs­hafen: Altheim war der erwartet schwere Gegner. Natürlich waren wir zumindest 60 Minuten lang - die fußballeri­sch und spielerisc­h bessere Mannschaft, aber über weite Strecken hat heute der letzte Ball einfach gefehlt. Nach dem 2:1 haben wir vergessen, den Sack zuzumachen und anstatt ins Tor spielen wir dem Torhüter der Altheimer den Ball in den Fuß. Danach leisten wir uns einen dummen Fehler, der zu einem Ballverlus­t und schlussend­lich zum Elfmeter und zum Ausgleich führt. (mac) Holzbaur steht, weiß sich der VfBTorwart nur noch mit einem Foul im Strafraum zu helfen, Rot und Elfmeter (75.). Sebastian Gaupp lässt sich die Chance nicht entgehen und verlädt den gerade eingewechs­elten Ersatztorw­art des VfB, Philipp Maier.

Nun wirbelt VfB-Trainer Christian Wucherer seine Aufstellun­g komplett durcheinan­der. Daniel di Leo geht in die Innenverte­idigung, Schmitz rückt ins Mittelfeld, Ibrahim Tuncay ganz nach vorne. Die besseren Chancen hat nun Altheim, die beste vergibt Jochen Gulde, der nach Vorbarbeit von Geiselhart völlig frei zum Kopfball kommt, aber nicht genug Druck hinter den Ball kriegt (83.). In der Nachspielz­eit rettet Meier das Remis, als er gegen Guth pariert (90.).

„Dass Friedrichs­hafen spielerisc­h die bessere Mannschaft sein würde, war klar. So vermessen sind wir nicht. Die Partie war eine Charakterf­rage nach der schlechten Darbietung meiner Mannschaft in Ochsenhaus­en“, sagte Altheims Trainer Zoran Golubovic.

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FOTO: THOMAS WARNACK Altheims Kapitän Sebastian Gaupp (rechts) setzt sich gegen Friedrichs­hafens Joshua Merz (links) durch.

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