Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Hohly-Ausstellung endet
Riedlinger Zeit stand im Mittelpunkt der Schau in der städtischen Galerie – Finissage am Sonntag, 3. September
RIEDLINGEN - Am kommenden Wochenende sind die Werke aus dem Schaffen des Malers Richard Hohly letztmalig in der städtischen Galerie im Spital zum Heiligen Geist in Riedlingen zu sehen. Die gezeigten Kunstwerke entstanden zwischen 1925 und 1943. Zwei Jahre davon lebte und wirkte der Künstler auch als Zeichenlehrer am Riedlinger Gymnasium.
Ein kleinformatiges Aquarell mit Tusche, eher unscheinbar, verdient es, näher betrachtet zu werden. Der Mann mit dem Regenschirm entstand 1925 noch während Holys Akademiezeit in der Großstadt Stuttgart, die für den Jungen Studenten aus den Heilbronner Bergen so manchen neuen Aspekt bereit hielt.
Ein Tanzpaar im Tangoschritt, eine Frau mit tiefem Dekolletee, ein Monokelträger und andere zwielichtige Figuren drängen sich vor einem gespenstischen Hintergrund, der wie in einem Taumel alles als Farbrauschen ineinanderfließen lässt. Die zentrale Figur im Vordergrund schreitet quer durch den Raum wie auf einer Bühne: Es ist ein Clown, der ein Holzpferdchen mit sich zieht. Er bewegt sich im Gleichschritt mit den Tänzern. Das ist die Rolle des Narren, der sich in seiner äußeren Erscheinung und in seinem Verhalten von der Umgebung, der Gesellschaft, distanziert und aus solcher Position heraus diese vorführt. Er übertreibt dabei und zeigt darin ihr wahres Wesen, schreibt Hohlys ehemaliger Schüler KarlHeinz Simon dazu.