Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Tarifverdienste legen im zweiten Quartal kräftig zu
WIESBADEN (dpa) - Die deutschen Tarifbeschäftigten haben im zweiten Quartal dieses Jahres deutlich mehr verdient als ein Jahr zuvor. Einschließlich der Sonderzahlungen haben die Menschen 3,8 Prozent mehr Bruttogehalt erhalten, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden berichtete. Das war die stärkste Steigerung zum Vorjahreszeitraum seit Einführung der Statistik im Jahr 2011. Ohne Berücksichtigung der Sonderzahlungen kletterten die Gehälter um 3,4 Prozent. Dem stand eine Teuerung von nur 1,7 Prozent im selben Zeitraum gegenüber.
Die höchsten Steigerungen registrierten die Statistiker bei den Beschäftigten im Bergbau und bei der Gewinnung von Steinen und Erden (plus 7,4 Prozent), weil in ihren Branchen hohe Einmalzahlungen vereinbart wurden. Nur geringe Zuwächse gab es im Gastgewerbe (plus 0,9 Prozent) und im Einzelhandel (plus 1,1 Prozent).
In Deutschland arbeiteten 2016 laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung (IAB) gut die Hälfte (56 Prozent) aller Beschäftigten auf der Grundlage eines Tarifvertrags. Von den übrigen 44 Prozent der Arbeitnehmer erhielt etwa die Hälfte Leistungen, die sich an den Flächentarifverträgen orientierten, ohne dass die Arbeitgeber dazu verpflichtet gewesen wären. Zusammen wurden also rund 78 Prozent nach Tarif bezahlt.