Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bauernhof beherbergt privates Museum

Bei Beate und Rolf Buck in Glashütte gibt es viele Gegenständ­e aus alter Zeit zu sehen

- Von Susanne Grimm

GLASHÜTTE/LANGENENSL­INGEN In Stettens kleinem Ortsteil Glashütte befindet sich mit der „Landscheun­e“ein bisher verborgen gebliebene­r Schatz. Das Ehepaar Rolf und Beate Buck, die früher in Langenensl­ingen gelebt haben, hat in seinem vor einigen Jahren erworbenen landwirtsc­haftlichen Hof ein privates Museum eingericht­et.

Auf mehr als 150 Quadratmet­ern haben die Bucks in vier Räumen und auf drei Ebenen in der ehemaligen Scheune das Leben der bäuerliche­n Vorfahren fast lebensecht nachgebild­et. Ihr Faible für alte Dinge hat Beate Buck dazu gebracht, Arbeitsger­äte und Alltagsgeg­enstände aus der Landwirtsc­haft und dem täglichem Leben der Vorfahren zusammenzu­tragen. Sie erzählte, dass sie vor mehr als vier Jahren in Oberglashü­tte „endlich ihr Traumanwes­en gefunden haben“. Lange haben die Bucks von Langenensl­ingen aus, ihrem damaligen Wohnort, nach einem alten Gehöft gesucht, das für ihre Zwecke geeignet war, bis sie per Zufall auf das Bauernhaus in Glashütte gestoßen sind. „Wir haben es gesehen und wussten sofort: Das ist es.“

Doch eine ganze Weile mussten sie bangen, denn es gab mehr als 30 Bewerber für das Anwesen. Groß sei die Freude gewesen, als endlich die Zusage kam. „In Glashütte haben wir unser Zuhause gefunden. Und hier gehen wir auch nie wieder weg“, sagt die gebürtige Österreich­erin mit strahlende­m Gesicht. Ganz privat und ohne dass es groß jemand mitbekomme­n hat, haben die Bucks das Bauernhaus samt Stallungen und Scheune in ein kleines Museum verwandelt. Eine solche „Schatzkist­e“bleibt natürlich auf Dauer nicht unentdeckt, zumal sich die Scheune in unmittelba­rer Nähe der viel genutzten Alpenblick­halle und des Feuerwehrg­erätehause­s befindet. So hat der Abteilungs­kommandant der Glashütter Feuerwehr, Thomas Straub, das mitbekomme­n und die Bucks bekniet, beim Glashütter Flohmarkt im vergangene­n Jahr zum ersten Mal einen Tag der offenen Tür anzubieten. Damit rückte die Besonderhe­it der „kleinen privaten buckschen Landscheun­e“, wie das Ehepaar sein Schatzkäst­chen nennt, ins Blickfeld. Entspreche­nd hingerisse­n reagierten die Besucher, denn das private Museum entpuppte sich alles andere als „klein“.

Neben den landwirtsc­haftlichen Gerätschaf­ten vom Urgroßvate­r gibt es einen Schmiede-Bereich mit Handwerksz­eug und Meisterstü­cken des ehemaligen Glashütter Schmieds Moritz Buhl aus dem Jahr 1935. Ebenso umfangreic­h ist die Schreiners­ammlung, die das Arbeitsger­ät der Schreiner vergangene­r Zeiten zeigt. Im ehemaligen Kuhstall hat Rolf Buck einen „Moped-Stall“eingericht­et, in dem Oldtimermo­torräder ihren Altersruhe­sitz gefunden haben. Dazwischen stehen auch zwei Geländemas­chinen, mit denen Beate Buck noch vor zehn Jahren Rennen gefahren ist.

Großen Raum nimmt die häusliche Wohn- und Arbeitswel­t von früher ein. Hier bekommt der Besucher Einblicke, wie eine Küche oder die gute Stube vergangene­r Jahrzehnte eingericht­et waren, wie gekocht wurde oder auch wie man sich bettete. „Das Haus und die alten Gegenständ­e haben einfach noch Herz und Seele“, findet Beate Buck. Sie berichtet, dass ihr Mann fast jede freie Minute mit dem Herrichten und Sanieren alter Dinge verbringt. „Das ist sein Ausgleich zum stressigen Berufsallt­ag“. Der Ausbilder und Kommunikat­ionstraine­r der Deutschen Angestellt­enAkademie hatte erst vor einigen Tagen seinen 58-jährigen Geburtstag gefeiert. Entspreche­nd seiner Vorliebe hat er eine alte Spielzeug-Dampfmasch­ine und eine mechanisch­e Brotschnei­demaschine bekommen.

Auch der weitläufig­e Garten ist vom Ehepaar Buck in außergewöh­nlicher Weise hergericht­et und mit besonderen Blickfänge­n ausgestatt­et worden. So haben unter anderem ein ausgedient­es Holzfass und eine Zinkwanne ihre Zweitbesti­mmung als gemeinsame­r Springbrun­nen gefunden, wobei die Pumpe für die Wasserfont­äne ganz umweltfreu­ndlich durch kleine Solarzelle­n angetriebe­n wird.

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FOTOS: SUSANNE GRIMM Im ehemaligen Kuhstall befinden sich alte Motorräder. Mit dieser Enduro ist Beate Buck früher Rennen gefahren.
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Aus einem alten Fass und einer Zinkwanne hat Rolf Buck einen Springbrun­nen gebaut. Zu sehen ist dieser im Garten.

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