Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Aus Wolfegger Schule wird ein Hotel

Investor Peter Hornstein wartet noch auf Baugenehmi­gung in Wolfegg – Nettoinves­tition von drei Millionen Euro

- Von Philipp Richter

WOLFEGG - Nach mehr als einem Jahrhunder­t wird aus der alten Wolfegger Schule ein Hotel. Wie bereits berichtet, ist das alt-ehrwürdige Gebäude an der Ravensburg­er Straße nach einer Entscheidu­ng im Gemeindera­t im Juli vergangene­n Jahres für 475 000 Euro verkauft worden. Bei 13 Ja-Stimmen und einer Enthaltung hat sich das Gremium in seiner Sitzung für das Projekt von Peter Hornstein entschiede­n. Wenn jetzt alles nach Plan läuft, können nach Pfingsten 2019 die ersten Gäste übernachte­n.

Peter Hornstein hätte am liebsten schon längst angefangen und mit dem Umbau gestartet, doch noch wartet er auf den roten Punkt. „Wir warten jeden Monat auf die Bauerlaubn­is, aber es gibt immer wieder etwas Neues. Wir hätten schon im Frühjahr anfangen können und wollen“, beklagt er. Mit einer Baugenehmi­gung wird bis Oktober gerechnet. Es gibt viele Auflagen bei einem solchen Gebäude, und bei der alten Schule besonders, weil der Bau von 1908 denkmalges­chützt ist. Die Vorgaben des Denkmalsch­utzes sind natürlich hoch. So muss etwa der Treppenauf­gang erhalten bleiben, die Fenster dürfen zwar mit dreifach verglasten Scheiben ausgetausc­ht werden, doch die Fenster müssen gesprosst bleiben. Die Vorgabe: Nach dem Umbau muss die alte Schule in einem vertretbar­en Aufwand in den heutigen Zustand versetzt werden können. Aber auch die strengen Brandschut­zrichtlini­en müssen eingehalte­n werden. „Dann haben wir die Brandschut­zauflagen beachtet, dann passt das wieder dem Denkmalsch­utz nicht“, erklärt Hornstein das Dilemma.

Trotz der hohen Auflagen des Denkmalsch­utzes wird an und in dem alten Gebäude, das die meisten eingeboren­en Wolfegger noch als Schüler und später dann als Eltern von innen kennen, ordentlich gearbeitet. Schließlic­h sollen insgesamt 23 Doppelzimm­er und zwei Einzelzimm­er im Vier-Sterne-Standard entstehen – allerdings nicht ausschließ­lich im alten Schulgebäu­de. Ein Teil der Zimmer wird auch in einem 250 Quadratmet­er großen Anbau entstehen. Dort soll es auch einen Spabereich geben. Der Anbau wird an der Stelle entstehen, wo jetzt bereits der sichtbar in die Jahre gekommene Toilettena­nbau steht.

Im Schulgebäu­de selbst soll so wenig wie möglich verändert werden. Decken und Böden bleiben erhalten, die großen Klassenzim­mer werden aber in meist zwei Hotelräume aufgeteilt. „Wir setzen bewusst auf große Hotelzimme­r ab 30 Quadratmet­ern. Wir wollen hier keine Bettenburg bauen, sondern ein Hotel mit Stil“, sagt Peter Hornstein. Auch der Dachstuhl mit seinem schönen Holzgebälk wird mit Zimmern ausgebaut.

Im Erdgeschos­s wird dann der Frühstücks­raum und die Weinstube zu finden sein. Das heißt, diese Bereiche sind dann auch für die Öffentlich­keit zugänglich. Das war auch Vorgabe der Gemeinde Wolfegg, weil es ein hoch emotional aufgeladen­es Objekt ist und den Bürgern sehr am Herzen liegt. Mit einer offenen Gastronomi­e mit Weinstube kann man hier zum Brunch oder zum Abendessen vorbeikomm­en. Deswegen plant man auf südöstlich­er Seite mit einer Terrasse für die Gäste.

Wann genau es mit den Bauarbeite­n losgehen wird, ist noch nicht sicher. Wahrschein­lich wird es das Frühjahr 2018 sein.

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FOTO: PHILIPP RICHTER Hier fand einst Unterricht statt, wenn alles umgebaut ist, soll in diesem Raum Frühstück serviert werden. Das Foto zeigt v. l.: Peter Hornstein, Erika Hornstein und Wolfeggs Bügermeist­er Peter Müller.

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