Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Alfons Reuter geht zum Schluss die Kraft aus
Kurt Kleinheinz gewinnt Wettrennen mit dem Rad gegen seinen Onkel
BAD SAULGAU - Kurt Kleinheinz aus Bad Saulgau hat am Sonntag das Wettrennen gegen seinen Onkel Alfons Reuter aus Moosheim gewonnen. Kleinheinz fuhr 43 Kilometer auf seinem Schweizer Militärrad – Baujahr 1937 – Reuter mit einem modernen Rennrad. Der Verlierer steht zu seinem Wort und wird seinen Wetteinsatz einlösen. Er spendiert dem Fußballverein Fulgenstadt Trikots.
„Er ist einfach kräftiger und hat taktisch viel mehr Erfahrungen als ich“, sagt Alfons Reuter nach dem Radrennen, das in Moosheim begann, Richtung Federsee führte und wieder zurück über Allmannsweiler, Braunenweiler bis nach Moosheim. Man habe von Kleinheinz schon erwarten dürfen, dass er das Rennen trotz des 23 Kilogramm schweren Militärrads für sich entscheide, so Reuter. „Schließlich war er früher Lizenzfahrer.“Außerdem ist Reuter elf Jahre älter als Kleinheinz.
Die Niederlage hat Alfons Reuter aber schnell weggesteckt. „In erster Linie ging es um den Spaß“, sagt er. Nach etwas weniger als anderthalb Stunden erreichte Kleinheinz mit einem Vorsprung von etwa 20 Metern vor seinem Onkel das Ziel – im Sprint. „Meine Taktik ist aufgegangen“, sagt Kleinheinz. Er wollte während des Rennens den Abstand zu Reuter nicht zu groß werden lassen und einfach an ihm dran bleiben. „Ein paar Mal hat er versucht, mich zu attackieren“, so Kleinheinz, der aber die Lücke immer wieder schließen konnte. „Er ließ sich nicht abhängen“, sagt Reuter, der bei diesen Attacken viel Kraft verloren hat, die ihm an Ende des Rennens gefehlt hatte. Auch bergab sei es ihm nicht gelungen, den Vorsprung auszubauen. Aber Kleinheinz gibt ehrlich zu. „Ich musste alles geben.“
Nicht nur beim Start und im Ziel, sondern auf der gesamten Strecke wurden die beiden von ihren jeweiligen Fanlagern angefeuert. „Da war richtig was los“, ergänzt Kleinheinz, der das Wettrennen anschließend mit seinem Onkel bei einem Bier analysierte. Nutznießer dieses Radrennens sind die Fußballer des FV Fulgenstadt. Sie waren es auch, die vor wenigen Wochen beim 29. Geburtstag von Sebastian Reuter den Stein ins Rollen brachten, und sich nun auf ein paar neue Trikots aus den Händen von Alfons Reuter freuen dürfen. Reuter ist zwei Tage nach dem verlorenen Rennen bereits wieder angriffslustig. „Vielleicht gibt es eine Revanche.“