Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Ich könnte vom ersten Tag an loslegen“
Der OB-Kandidat Gerold Rechle möchte jedermann offen und vorbehaltlos gegenübertreten
LAUPHEIM - Laupheim und seine Menschen seien ihm zur „Herzensangelegenheit“geworden, sagt Gerold Rechle, seit neun Jahren Stadtkämmerer und seit 2016 Erster Bürgermeister. Ihnen möchte er dienen, zu ihrem Wohl gestalten, und so peilt er nun den frei werdenden Chefsessel im Rathaus an. Am Montag bestätigte er der „Schwäbischen Zeitung“seine Kandidatur für die OB-Wahl im Dezember. Bei einem Redaktionsgespräch diese Woche hat er sich ausführlich dazu geäußert.
Dem OB-Amt gewachsen fühlt Rechle sich allemal. Er verweist auf seine bald 30 Berufsjahre in leitenden Funktionen in der öffentlichen Verwaltung, auf seine Abschlüsse als Diplom-Verwaltungswirt, Betriebswirt und Master of Laws in Wirtschaftsrecht. Als Oberbürgermeister Rainer Kapellen 2015 erkrankte und ausfiel, hat Rechle als sein hauptamtlicher Stellvertreter die Amtsgeschäfte übernommen und für knapp sechs Monate die Verwaltung geführt.
Die Stadt entschuldet
Als Kämmerer verantwortet Rechle die kommunalen Finanzen. Er zieht eine positive Bilanz: 24,2 Millionen Euro Schulden drückten 2008 im städtischen Haushalt; Ende 2017 werden es noch 5,5 Millionen sein, bei Rücklagen von annähernd 30 Millionen Euro. Verbindlichkeiten abbauen und gleichzeitig ausreichend Investitionsmittel bereitstellen, diesen Spagat hatte Rechle bereits bei seinem Amtsantritt propagiert – „meines Erachtens ist er gelungen“.
Stetig weiterentwickelt hat Rechle den 2011 gegründeten Eigenbetrieb Stadtwerke Laupheim. Unter seiner Leitung wurden neue Betriebszweige etabliert und das Strom- und Gasnetz rekommunalisiert.
„Ich bin in alle Bereiche der Verwaltung eingebunden und glaube auf der Grundlage meiner bisherigen Arbeit wichtige Impulse geben zu können, damit drängende Aufgaben zeitnah gelöst werden“, sagt der 53Jährige. Als vordringliche Aufgaben nennt er den Abbau des Investitionsund Unterhaltungsstaus insbesondere bei öffentlichen Gebäuden, Kindergärten und Schulen, die Schaffung von Wohnraum für alle Menschen in Laupheim und die strukturelle Weiterentwicklung der Innenstadt und der Teilorte. Mit Blick auf die Zukunft hält er eine nachhaltige Jugend-, Senioren- und Vereinsarbeit, eine zügige flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet und eine kommunale Bildungsoffensive mit ausgefeiltem Medienentwicklungsplan für unverzichtbar; ebenso, dass die Stadt ausreichend Gewerbeflächen vorhält. Sein Programm für die nächsten Jahre will Rechle im Detail von Oktober an öffentlich machen.
Besonders wichtig sei ihm dabei ein von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägtes Verhältnis zum Gemeinderat und den Ortschaftsräten wie auch zu den städtischen Mitarbeitern – in seinen Augen der Schlüssel für gute kommunalpolitische Ergebnisse und ein hochmotiviertes Verwaltungsteam.
Unabhängig, überparteilich
Rechle tritt als unabhängiger, überparteilicher Bewerber zur OB-Wahl an. Er will allen Ratsfraktionen und jedermann „offen und vorbehaltlos“gegenübertreten und „mit allen Parteien und Wählervereinigungen auf der Grundlage umfassender Information und Transparenz gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten“.
Im Wahlkampf will Rechle nur tageweise freinehmen und seine Veranstaltungen auf die Abende legen; im Herbst sei schließlich die heiße Phase bei der Erstellung des Haushaltsentwurfs. Eine Einarbeitungszeit als OB bräuchte er nicht, sagt Laupheims Erster Bürgermeister: „Ich könnte vom ersten Tag an loslegen.“
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