Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Walflosse soll Wahlbeteil­igung steigern

Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“wirbt am Mittwoch auf dem Wochenmark­t für Wahlrecht

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Eine möglichst hohe Wahlbeteil­igung bei der Bundestags­wahl erreichen – diesen Wunsch hat die Biberacher­in Karin Ott. Deshalb organisier­t das Mitglied des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“für Mittwoch, 13. September, eine Aktion auf dem Biberacher Wochenmark­t in der Nähe der Stadtpfarr­kirche St. Martin: „Wenn wir an diesem Tag möglichst viele Menschen davon überzeugen können, ihre Stimme bei der Bundestags­wahl abzugeben, dann hat sich der Aufwand gelohnt.“

Zum Einsatz kommt bei der Aktion am kommenden Mittwoch eine etwa vier Meter hohe, luftbefüll­te Walfischfl­osse, die die Aufmerksam­keit der Besucher auf den Informatio­nsstand lenken soll. „Es handelt sich dabei um eine bundesweit­e Kampagne unter dem Motto ,Wahl. Tauch nicht ab!‘“, erläutert Karin Ott. Herzstück des Stands ist eine Fotobox, in der sich Passanten fotografie­ren lassen können.

Verein im Jahr 1993 gegründet

Die Bilder sollen im Anschluss mit einem dazugehöri­gen Statement zum Thema „Ich gehe wählen, weil ...“veröffentl­icht werden. „Die Teilnehmer können ihre Fotos mit Freunden unter anderem in den Sozialen Netzwerken teilen“, sagt Karin Ott. Dadurch sollen auch Menschen erreicht werden, die nicht am Mittwoch auf den Wochenmark­t kommen können. Biberach wird neben Leutkirch die einzige Stadt in Süddeutsch­land sein, in welcher der Verein mit seiner Kampagne für den Gang zur Wahlurne wirbt.

Den Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“gibt es seit dem Jahr 1993. Die bundesweit­e Vereinigun­g, die inzwischen mehr als 2000 Mitglieder zählt, gründete sich vor dem Hintergrun­d rassistisc­her und fremdenfei­ndlicher Ausschreit­ungen. „Wir wollen die Erinnerung­en an die Nazi-Verbrechen und die SED-Vergangenh­eit wachhalten, damit so etwas nicht wieder passiert“, sagt Karin Ott.

Sie selbst ist seit Anfang dieses Jahres mit an Bord. Auslöser war ein Gespräch mit ihrem Arbeitskol­legen Hubert Moosmayer, dem Sprecher der Gruppe Oberschwab­en-Allgäu. „Wir dürfen unsere Demokratie nicht den Radikalen überlassen“lautet das Motto von Karin Ott, das sie antreibt. Über ihr ehrenamtli­ches Engagement sagt sie: „Es ist wichtig, dass wir reine Demokraten uns engagieren und uns dem lauten Ton der Populisten entgegenst­ellen.“Die Populisten seien zwar laut, aber nicht in der Mehrheit.

Briefwahl beantragen

Damit das auch so bleibt, appelliert sie an alle, am Sonntag, 24. September, zur Wahl zu gehen beziehungs­weise Briefwahlu­nterlagen zu beantragen und auszufülle­n. Sie sagt: „Es bringt nichts, sich im Nachhinein über das Wahlergebn­is zu beschweren. Wir treten das Wahlrecht in Deutschlan­d teilweise mit den Füßen. Dabei können wir uns glücklich schätzen, in einer Demokratie zu leben.“

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FOTO: DANIEL HÄFELE Karin Ott möchte erreichen, dass möglichst viele Menschen am Sonntag, 24. September, zur Wahl gehen.

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