Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mengen beendet die Saison als Fünfter
Triathlon-Bundesliga: Saisonfinale in Binz auf Rügen (5. Saisonstation)
BINZ (RÜGEN)MENGEN - Im Saisonfinale der Triathlon-Bundesliga hat die Männermannschaft des SchunkTeams des TV Mengen mit Tagesrang sechs den fünften Gesamtrang verteidigt. Das ist die beste Saisonbilanz seit der Zugehörigkeit zur Bundesliga. Die Frauen des LTS-Teams erreichten mit einer geschwächten Mannschaft Platz 14 und belegen in der Endabrechnung Rang zwölf.
Zum ersten Mal gastierte die Triathlon-Bundesliga auf der Ostseeinsel Rügen. Einen Tag vor dem etablierten Ironman 70.3-Rennen fand im Badeort Binz das letzte von fünf Saisonrennen statt. Zu den über 1000 Startern des Ironman-Rennens gesellten sich somit nochmals über 130 Bundesligaathleteten. Binz verwandelte sich innerhalb weniger Stunden von einem beschaulichen Urlaubsort zu einer Zentrale des Sports, deren Kulisse beeindruckte: Nach einem Start vom Strand schwammen die Teilnehmer in der Ostsee, entlang des 370 Meter langen Schiffanlegestegs, der wie ein Zeigefinger ins Meer ragt, bis ans Ende der Seebrücke und zurück. Vier verwinkelte Runden kennzeichneten den 20 Kilometer langen Radkurs mit dem besonderen „Leckerbissen“Klünderberg, dem einzigen Berg der Gemeinde mit mehr als 60 Höhenmetern und einer Steigung von bis zu 11 Prozent. Die abschließenden vier Laufrunden über fünf Kilometer führten durch die mit den typischen Villen gesäumten Straßen von Binz.
Peter Heudorfer, Teamchef des LTS-Teams, musste bereits Tage zuvor jonglieren. Topathletin Michelle Braun fehlte aufgrund ihres WMStarts am kommenden Wochenende in Rotterdam, Victoria Bleicher meldete sich mit Rückenproblemen ab, so dass Heudorfer nur noch ein Rumpfteam mit Celine Kaiser, Leonie Sauer und Ursula Trützschler zur Verfügung stand. Auf die A-Jugendliche Jule Sauer wollte er nicht zurückgreifen, um das Mengener Talent nicht „zu verheizen“. Seine Aufstellung mit drei Starterinnen bedeutete, dass alle drei in die Wertung kamen und somit das Rennen beenden mussten. Da Bonn, Hagen und Berlin den „Roten“in der Tabelle im Nacken saßen, eine unbefriedigende Ausgangssituation.
Im Schwimmen lief es ganz ordentlich für Ursula Trützschler und Leonie Sauer. Beide behaupteten sich im Mittelfeld. Doch während Ursula Trützschler eine Radgruppe fand, musste Leonie Sauer große Teile der 20-Kilometer-Strecke alleine quasi als Einzelzeitfahren bewältigen. Kräftesparender Windschatten Fehlanzeige. Celine Kaiser lag nach dem Schwimmen bereits im hinteren Teil des Feldes. Vorne hingegen ging die Post ab. Tabellenführer Buschhütten hatte alle vier Starterinnen in der ersten Radgruppe und dominierte das Finale.
Doch der Einzelsieg ging an die Schweizerin Jolanda Annen, die für das Rowe-Team aus Worms startet, vor zwei Buschhüttenerinnen: Andrea Hewitt und Rachel Klamer (Buschhütten). Mit einer hervorragenden Laufzeit arbeitete sich Ursula Trützschler auf der Laufstrecke noch auf Rang 29 nach vorne, Celine Kaiser und Leonie Sauer belegten die Plätze 46 und 48.
In der Endabrechnung bedeutete dies nach der Addition aller Einzelergebnisse Rang 14. Den Tagessieg holte sich Buschhütten, das damit auch die Meisterschaft feierte. Das LTS-Team rutschte von Platz zehn auf zwölf ab. Teamchef Peter Heudorfer meinte: „Es war klar, dass wir ohne ein komplettes Team und ohne Michelle Braun nicht in die Entscheidung eingreifen konnten, so wie in Tübingen. Dennoch gratuliere ich den Starterinnen zu ihrer Leistung in einem schwierigen Rennen.“
Vollmer muss Team umbauen
Der Plan der Männer des SchunkTeams war ein anderer. In Bestbesetzung wollte Mengen anreisen, um den fünften Tabellenplatz abzusichern. Doch kurz vor dem Rennen musste Teamchef Stefan Vollmer auf seinen eifrigsten Punktesammler verzichten: Valentin Wernz fing sich wenige Tage vor dem Rennen einen Magen-Darm-Virus ein. Für ihn sprang Max Fetzer ein, der zusammen mit Fabian Göggel, Uli Hagmann, Frederik Henes und Jannik Schaufler die Mannschaft bildete.
Das Schwimmen lief für das Schunk-Team hervorragend. Kurz hinter den besten Schwimmern kam das Mengener Quintett aus dem Wasser. Da vorne gleich die Post abging, reichte es nur zur zweiten Radgruppe, die allerdings nur minimalen Rückstand nach vorne hatte. Pech widerfuhr Max Fetzer, der beim Aufsteigen aufs Rad den an der Rennmaschine bereits befestigten Schuh verlor. Er musste absteigen und das Problem beheben. Das kostete ihn zwei Radgruppen. Nach 20 Kilometern wilder Hatz kamen die beiden führenden Radgruppen mit rund 40 Athleten kurz hintereinander in die Wechselzone.
Auf der Laufstrecke ließ der Südafrikaner Richard Murray (Buschhütten) ab den ersten Metern keinen Zweifel, dass der Sieg nur über ihn führte. Er gewann souverän, vor dem Georgier Jesus Gomar (Potsdam) und dem Dänen Emil Holm (Worms). Mengens Frederik Henes drehte richtig auf und beendete das Rennen auf Rang 23, direkt vor Jannik Schaufler (24.). Uli Hagmann (31.), Fabian Göggel (43.) und Max Fetzer (53.) komplettierten das Ergebnis.
In der Endabrechnung belegte das Schunk-Team des TV Mengen Platz sechs. Da keine der drei Mannschaften, die in der Tabelle knapp hinter Mengen positioniert waren, entscheidenden Boden gut machen konnte, hielt Mengen den fünften Tabellenrang. „Mich freut es für die Mannschaft, dass sie den fünften Platz verteidigt hat. Nach drei siebten Plätzen in den vergangenen Jahren ist dies nun unsere beste Saison“, zog Teamleiter Stefan Vollmer ein Fazit. Das Podium des Rennens auf Rügen war gleichbedeutend mit dem DM-Endstand: Es siegte Buschhütten, vor Worms und dem Team Saarland.