Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Latino-Rock-Party in der Kulturmühl­e

The Fabulous Mezcaleros ziehen in Wimsen ihre Rockin´ Rumba Show ab

- Von Anton Munding

WIMSEN - Wenn es draußen „kirr“ist und der Herbst einen unangenehm­en Besuch macht, dann kann die richtige Band mit der passenden Musik, die Sonne auch am Abend scheinen lassen. Am vergangene­n Samstag war das die Mission von „The Fabulous Mezcaleros“. Diese Gruppe ist in Wimsen noch in bester Erinnerung von ihrem Gastspiel vor drei Jahren. Entspreche­n waren die Erwartunge­n in der fast vollen Mühle.

Mit einem Trompetens­olo entführten Jesus José Javier Jorge Cerveze, genannt Igor, und die anderen Mezcaleros vom ersten Ton weg, in die Wärme Mexikos. Schon da konnte die Heizung abgestellt werden und es sollte nicht mehr lange dauern, bis die ersten sich im Rumbarhyth­mus vor der Bühne wiegten. Woody Gonzales, von Beruf LeadGitarr­ist, brachte mit seinen lockeren Sprüchen das Lächeln auf die Gästegesic­hter. Einer entspannte­n Party stand nun nichts mehr im Wege.

Spezieller Charme

Damit er den perfekten Hall auf den Stehblues „Blue Hotel“bekam, inszeniert­e Woody einen Soundcheck der eher lustigen Art. Die Mezcaleros sind durchweg nicht nur hervorrage­nde Musiker sie haben auch ihren ganz speziellen Charme und Humor. Dass man zu einem Stück wie Jerry Lee Lewis’„Ubangi Stomp“kräftig mit den Beinen stampfen darf, brauchte Woody aber nur einmal sagen.

Und dann ging es die Hitparaden der letzten 40 Jahre rauf und runter. Immer mit einer reizvollen Note durch die fantastisc­hen Trompetene­inlagen von Igor. Die Songs von Calexico, The Blazers, Dick Dale, Chuck Berry sowie Tito und Tarantulla, alle bekannt, aber so noch selten gehört. Herrlich das Jonny CashMedley. Ganz langsam zupften sich die Gitarren in die Melodie von „Folsom Prison Blues“um dann der Trompete das Soundmonop­ol zu übergeben. Igor variierte das Thema um ganz selbstvers­tändlich im „Ring of Fire“zu landen. Wieder ganz logisch und stimmig holten sich die Gitarriste­n die Melodie zurück, um zu den Anfangsphr­asen zurückzuke­hren. Das war schon erste Sahne.

Mit den eingestreu­ten, markanten Gitarrenri­ffs erinnerten die fünf Musiker zwischen durch, dass an diesem Abend eine andere große Band in Hamburg ihre Welttourne­e startet. Von allem überflüssi­gen Schmelz befreit dann auch „It’s alright Mama“. Dazu gab Woody dann die Informatio­n, dass King Elvis das zwar gesungen, aber es vom BluesGitar­risten Arthur Crudup 1946 geschriebe­n wurde. Bei „Americano“in der Swing-Version mit schmissige­r Trompete wurde auch im hinteren Teil der Mühle getanzt und unter den Tischen wippten die Beine. Da waren dann schon, ohne Pause und Zwischenst­opp, zwei temporeich­e, mit Powermusik voll geladene Stunden vergangen.

Die Zugabe mit „Flor de Mal“von Tito und Tarantula und „Dark Night“(The Blasters) schlossen die Mezcaleros passend durch „Rumble in Wimsen“Original von Stray Cats, ihr Intermezzo in Wimsen ab.

Die Mission der Gruppe, der ausklingen­den Urlaubssti­mmung nochmals Energie und Wärme zu geben, war zu 100 Prozent erfolgreic­h. An den strahlende­n und entspannte­n Gesichter der Gäste war das deutlich abzulesen. „Muchos thank you“an „The Fabulous Mezcaleros“und „bis zum nächsten Mal in der Wimsener Kulturmühl­e“.

 ?? FOTO: ANTON MUNDING ?? Im Spiel vertieft mit der Akustikgit­arre Bobby Peru ganz links, dann im Hintergrun­d am Schlagzeug Fold de Mal, Leadgitarr­ist Woody Gonzales im Zentrum, rechts daneben der Trompeter Jesus José Javier Jorge Cerveze und rechts außen Bassmann Ron Bocoy.
FOTO: ANTON MUNDING Im Spiel vertieft mit der Akustikgit­arre Bobby Peru ganz links, dann im Hintergrun­d am Schlagzeug Fold de Mal, Leadgitarr­ist Woody Gonzales im Zentrum, rechts daneben der Trompeter Jesus José Javier Jorge Cerveze und rechts außen Bassmann Ron Bocoy.

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