Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Neue Räume schaffen
Neue Ausstellung mit Fotos von Steffen Dietze im Petrushof Obermarchtal
OBERMARCHTAL - Großes Interesse und sehr guten Anklang hat die Vernissage mit Steffen Dietze in der Galerie im Petrushof in Obermarchtal gefunden. Dietze stellte unter dem Stichwort „Ansichten“seine jüngsten fotografischen Arbeiten vor. Aufgelockert von seinem musikalischen Partner Cesar Gamero an den Percussions führte Steffen Dietze in seine Kunst ein, und beantwortete zahlreiche Fragen der Besucher. Die Ausstellung ist bis 15. Oktober zu sehen.
Gemeinsamkeit der Ansichten von Steffen Dietze ist die Tatsache, dass es dem Künstler nicht um Örtlichkeiten geht, sondern um den Kern der Dinge, um das Wesen eines Ortes, eines Moments, eines Gefühls, häufig großformatig umgesetzt. Aus rund zwei Dutzend Fotos aus der Dorfkirche Steinhausen, dem Kloster Wiblingen und dem Kloster Ochsenhausen hat Dietze beispielsweise ein Foto geschaffen, das einen von ihm selbst gestalteten neuen Raum zeigt, den man nirgendwo in Wirklichkeit sehen kann, außer im Rahmen seines die Pracht barocker Kirchen zeigenden Kunstwerks. „Ich kann nicht zeichnen“, sagt der in Biberach lebende Künstler. Seit er ein Teenager war, interessierte sich Steffen Dietze für die Fotografie, die er neben der Ausbildung zum Maschinenbautechniker erlernte. Hieraus entwickelten sich eine Leidenschaft und ein Beruf, den Dietze längst selbstständig ausübt, teils im Wege von Architektenund Werbefotografie, teils als freischaffender Künstler.
Für seine Arbeiten erhielt er mehrere Preise, konkret von der Diakonie Baden-Württemberg, als er „Menschen mit Migrationshintergrund im Alter“im Wege von Bildportraits dargestellt hat. Das Kulturdezernat Biberach ehrte ihn für eine Einzelarbeit mit barocken Fotos zum Thema Raum. Das Museum Biberach verlieh ihm für seine „Lichtstudie 11“einen Publikumspreis. Nach digitaler Bearbeitung werden die Fotos im Wege des Direktdrucks auf Aluminium gebracht, was dem für Steffen Dietze wichtigen Aspekt des Lichtes zum bestmöglichen Durchbruch verhilft. Das gilt insbesondere, wenn er die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde darstellt, ebenfalls Thema der Ausstellung in Obermarchtal, die dem Begriff „Alleinstellungsmerkmal“vielfach und vorzüglich gerecht wird.
Steffen Dietze spielt nebenbei gemeinsam mit dem aus Peru stammenden Cesar Gamero auch in einem musikalischen Duo Musik zwischen Klassik und Jazz, oft selbst komponiert. Den von ihm bedienten Flügel ließ Dietze zu Hause, aber Gamero, Musiklehrer in der Musikschule Ehingen, spielte zwei Stücke auf dem aus Peru stammenden Cajón und den aus Kuba kommenden Bongos.