Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Er hat sich auf den Weg gemacht
Jens Scheiner aus Bad Buchau will an Weihnachten in Israel ankommen
BAD BUCHAU (sz) - Fast gar still und heimlich hat sich der 66-jährige Jens Scheiner aus Bad Buchau am Donnerstag zu Fuß auf den Weg nach Israel gemacht. Nach seiner weitgehenden Genesung von mehreren gesundheitlichen Schicksalsschlägen möchte er in Israel, dem Zentrum seines Glaubens, seinem Schöpfer Dank sagen (die SZ berichtete).
BAD BUCHAU - Fast gar still und heimlich hat sich der 66-jährige Jens Scheiner aus Bad Buchau am Donnerstag zu Fuß auf den Weg nach Israel gemacht. Nach seiner weitgehenden Genesung von mehreren gesundheitlichen Schicksalsschlägen möchte er in Israel, dem Zentrum seines Glaubens, seinem Schöpfer Dank sagen (die SZ berichtete).
Den Leiterwagen, der gut und gerne um die 50 Kilogramm auf die Waage bringen dürfte, hatte Scheiner schon seit Tagen fertig gepackt. Viel wollte er sowieso nicht mit auf seine rund 2000 Kilometer lange Pilgerwanderung mitnehmen. Aber wie das so ist, kam halt doch etwas mehr zusammen als geplant.
Allerdings handelt es sich dabei nicht um Luxusgüter, sondern nur um das Notwendigste – was man halt so brauche, meint Scheiner verschmitzt. Ein kleines Zelt mit Isomatte gehört dazu, Sommer-und Winterbekleidung zum wechseln, etwas Geschirr und Proviant und als einziges Buch die Bibel.
Gutes Bauchgefühl
Lampenfieber? „Ich bin mir sicher, dass die Sache gut verläuft.“Das sage ihm auch sein Bauchgefühl, so Scheiner. Und als gläubiger Christ sei er ja nicht allein unterwegs. Gott sei sicher immer bei ihm und werde ihn beschützen.
Ganz gemütlich macht sich Scheiner noch eine Tasse Tee und ein Butterbrot bevor er losläuft und erzählt nebenbei von dem Weg, den er ungefähr gehen möchte. Zunächst einmal in Richtung Meran, dort hat er Bekannte und wird eine Woche Pause machen. Dann weiter in Richtung Udine, Triest und Rijeka. Weiter geht es dann entlang den Küsten von Istrien, Kroatien und Albanien bis Griechenland.
In Piräus will der 66-Jährige die Fähre nach Haifa nehmen. Aber so ganz will er sich mit der Route noch nicht festlegen. Mit dem Leiterwagen könne er ja keine Bergpfade laufen, sondern müsse schon etwas bessere Fußund Wanderwege auswählen. Aber er habe ja alle Zeit der Welt, erklärt er. Dennoch möchte er, wenn möglich, an Weihnachten an seinem Ziel Isreal ankommen.
Nur der SZFotograf ist dabei, als Scheiner dann noch den Proviant für die ersten paar Tage aus dem Kühlschrank in seinen Wagen packt und danach im Haus die Lichter löscht und die Haustüre abschließt. Er läuft einfach los, als mache er einen kleinen Spaziergang. Wenn es klappt, will er ab und zu ein Bild und ein paar Zeilen für die Leser der SZ nach Bad Buchau schicken.
Handy und Digi-Cam
„Ich bin mir sicher, dass die Sache gut verläuft.“Jens Scheiner
Allerdings weiß er nicht, ob das mit seinem Handy oder der kleinen Digital-Kamera so einfach geht. Denn mehr Technik hat er nicht dabei. Aber auch da wird Jens Scheiner sicher eine Möglichkeit finden. Wo ein Wille ist, sei auch ein Weg, meint Scheiner lachend.