Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Der Löwe und das Krokodil
Altheimer Erstklässler mit Gottesdienst, Liedern und Theaterstück begrüßt
ALTHEIM (sz) - Was macht ein verliebter Löwe, wenn er seiner Angebeteten schreiben will, diese Kunst jedoch nicht beherrscht? Er fragt die anderen Tiere des Urwaldes um Rat, bemerkt dann aber bald, dass die Zeilen des Affen, Nilpferdes, Geiers, Mistkäfers und Krokodils nicht das sind, was er der wunderschönen Löwin sagen will. Glücklicherweise ergreift sie die Initiative, gibt ihm nicht nur einen Nasenkuss, sondern auch Unterricht im Schreiben und im Lesen.
Mit dem kleinen Theaterstück vom „Löwen, der nicht schreiben konnte“der Drittklässler begrüßte die Grundschule Altheim ihre ABCSchützen. Drei Mädchen und zehn Buben sind es. Zusammen mit vielen Angehörigen wurden sie von Schulleiterin Renate Bechtle und Klassenlehrerin Maria Reck am Donnerstagvormittag bei der Einschulungsfeier empfangen, bei der traditionell die neuen „Großen“des Kindergartens „Kleiner Biber“sie verabschieden – mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie Petra Grom ausführte.
In diesem Jahr taten sie es mit dem Lied „Post für Gott“und ergänzten es um „Post für dich“. Dieses Versprechen nahmen sie wörtlich. Jedes frischgebackene Schulkind erhielt einen Umschlag mit individuell gestalteten Zeilen, einem Bild und vielen Unterschriften. Zuvor hatten Pfarrerin Anne Mielitz und Pfarrer Walter Stegmann zu einem ökumenischen Gottesdienst eingeladen, der Christen beider Konfessionen und Muslime vereinte.
Stegmann zitierte Jesus, der den Menschen sagte „Ich bin alle Tage eures Lebens bei euch“, und wollte diese Gewissheit den Kindern vermitteln, die er unter einem großen Regenbogen-Schirm zusammenrücken ließ. Wie die Luft, so sei auch Gott stets gegenwärtig, ergänzte Pfarrerin Mielitz. Die beiden Seelsorger segneten die Erstklässler, musikalisch begleitet von den Erzieherinnen Petra Grom und Martina Zoll an Gitarren und Stefanie Schneider an der Querflöte.
Schulleiterin Renate Bechtle hieß die „kleine, aber fröhliche Schar“willkommen und versicherte Eltern und Kindern, die Erstklässler würden gut betreut in der Altheimer Schule: „Wir sind wie eine große Familie.“Wie wertgeschätzt sie wird, zeigte auch die Anwesenheit von Bürgermeister Martin Rude und seines Vorgängers Norbert Wäscher. Mit stimmigen Liedern nahmen die Zweit-, Dritt- und Viertklässler die neu Angekommenen auf, die danach mit ihrer Lehrerin Maria Reck ihr Klassenzimmer erkunden und ihre ersten zwei Schulstunden erleben durften.