Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Wetterpech verursacht Absagen
Reiten: Turnier auf dem Paulterhof
INZIGKOFEN - Bei seinem Reitturnier hat der Reitclub Sigmaringen in diesem Jahr etwas Pech mit dem Wetter gehabt. Am ersten Turniertag regnete es ununterbrochen und der Abreiteplatz sowie der Springplatz standen unter Wasser. Viele gemeldeten Reiter wollten ihre Pferde schonen und reisten erst gar nicht an. Was für den einen ärgerlich war, nutzte ein anderer Starter, um von diesen Umständen zu profitieren, um einen Topplatz zu ergattern. Gregor Meichelbeck, Vorsitzender des Reitclubs Sigmaringen, sagte: „Wir hatten trotz dieses Wetters am Samstag eine stimmige Veranstaltung. Keiner ist gestürzt und alle Wettbewerbe liefen ohne Zwischenfälle ab.“In den Jahren zuvor hatten allerdings bis zu dreimal so viele Reiter gemeldet, da es aber mittlerweile viele ähnliche ausgeschriebene Reitturniere in der näheren Umgebung gibt, verteilen sich die Reiter.
Armin Engenhardt startete mit seinen zwei Pferden in verschiedenen Prüfungen. Im S-Springen lag er mit Marcello am Ende eine Zehntelsekunde vor seinem Kontrahenten. Mit seinem Schimmel hatte er einen Abwurf und kam somit auf Platz drei. Bei den meisten Turnieren liegt das Hauptaugenmerk auf dem Springreiten, auch weil dort mehr Spannung für die Zuschauer geboten ist, wenn Reiter und Vierbeiner über die hohen Hindernisse geradezu fliegen. Durch die fehlenden Meldungen bei den Springreitern, zogen die Dressurreiter etwas mehr Interesse auf sich und profitierten so. Sie zeigten in der Reithalle ihr Können.
Bei der Prüfung L-Kandare auf Trense lauschten die Zuschauer der Leserin und verfolgten die Lektionen der Reiterin. Der wichtigste Unterschied zur A-Dressur ist, dass ab der Klasse L auch versammelte Gangarten verlangt werden. Zum Arbeitstrab und Mitteltrab kommt der versammelte Trab. Auch der Galopp wird nun im versammelten Tempo gefordert. Insgesamt muss das Pferd in sich geschlossener und wendiger agieren. So wird der Durchmesser der Volten von zehn Meter auf acht Meter reduziert. Die Volten werden auch im Galopp geritten und oft fordert die Jury „eine halbe Volte links, eine halbe Volte rechts“.
Hannah Huss wird Zweite
Zum Handwechsel dient häufig aus der Ecke kehrt, ebenfalls mit acht Metern Durchmesser, durch die halbe Bahn wechseln oder durch die Länge der Bahn wechseln. Insgesamt werden die Wege freier gewählt und es kommen mehr Hufschlagfiguren zum Einsatz. Hannah Huss vom Reitverein Herbertingen war die Erleichterung nach der Prüfung anzusehen. Sie hatte die Wertnote 7,8 erhalten und wurde mit dem Beifall der fachkundigen Zuschauer belohnt. Nur eine Reiterin war besser: Alina Gaus. Die 24-Jährige, die für die Reitergruppe Baindt startet. Mit ihrer 13 Jahre alten Württemberger-Stute zeigte sie alle Lektionen so, wie die Richter es sehen wollten. Nach der Prüfung sagte Gaus: „Ich bin in diesem Jahr das erste Mal überhaupt hier am Start und lande dann auch noch auf dem ersten Platz mit einer 8.0.“Gaus lobte besonders, dass die Prüfungen passend zu den Vorführungen vorgelesen wurden und auf den Punkt genau kamen.
Ergebnise und mehr auch unter www.reitclub-sigmaringen.de