Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Neufra wächst und gedeiht
In Neufra wird ein neues Baugebiet ausgewiesen – Teilort knackt 1000 Einwohner-Marke
Neues Baugebiet ausgewiesen – Teilort knackt 1000-Einwohner-Marke.
RIEDLINGEN/NEUFRA - Neufra wächst und wächst. Der größte Riedlinger Teilort hat im Mai die 1000 Einwohner-Marke geknackt. Die Nachfrage nach Bauplätzen ist groß, die Plätze sind allerdings weg, der Engpass da. Doch dem wird nun abgeholfen: In Neufra wird ein neues Baugebiet mit 14 Bauplätzen ausgewiesen. Im Frühjahr, so hofft Ortsvorsteher Hermann Hennes, sollen die Plätze bebaut werden können.
„Wir haben keine Bauplätze mehr“, sagt Hermann Hennes. Im vergangenen Jahr sind im Teilort zwölf Grundstücke an Bauwillige veräußert worden. Bis auf eines sind inzwischen auch alle bebaut. „Der Bedarf ist groß“, sagt Hennes. Dem wird nun Rechnung getragen. Zwischen der Bebauung, die sich an die Straße „Im Zinken“anschließt, und der Straße „Talblick“, an der der Kindergarten liegt, wird das neue Baugebiet entstehen. Das sei im Flächennutzungsplan, der die grundsätzlichen Festlegungen der Ortsentwicklung vorgibt, bereits enthalten, so Hennes. Dies wurde nun in einem Bebauungsplanentwurf präzisiert.
14 Bauplätze sind im Baugebiet „Im Eschle“vorgesehen. Bauplätze, die stolze Quadratmeterzahlen vorweisen können. Der kleinste Platz hat 693 Quadratmeter, der größte bringt es auf 961. Die Interessierten wollen lieber größere Bauplätze, so der Ortsvorsteher. Theoretisch könnte man darauf auch eine Doppelhaushälte errichten.
Das Interesse an diesen Plätzen ist wiederum groß, auch weil die „Innenentwicklung“in Neufra kaum mehr etwas hergibt. Die Baulücken im Ort seien weitgehend geschlossen, sagt Hennes. Die Ortschaft habe versucht, entsprechende Umgestaltung im Ort zu unterstützen. Allerdings gibt es auch noch Baulücken, auf die allerdings kein Bauzwang liegt.
Hermann Hennes
Acht Plätze sind reserviert
Acht Plätze im neuen Baugebiet „Eschle“sind bereits reserviert, berichtet der Ortsvorsteher. Das heißt zwar nicht, dass alle acht auch von den Interessierten letztlich erworben werden, aber es zeigt, dass die Nachfrage weiterhin da ist. Die Interessenten sind vornehmlich aus Neufra oder ehemalige Neufraer, die wieder zurück in ihren Heimatort wollen.
Was diese Rückkehr kostet, ist hingegen noch unklar. Der Quadratmeterpreis im neuen Baugebiet wurde noch nicht festgelegt. Im Gemeinderat wurde darüber kontrovers diskutiert. Letztlich wurde vereinbart, dass die Baugründstücke definitiv kostendeckend sein sollen. Also wird erst abgewartet, wie hoch die Erschließungskosten liegen, die die Kommune dann auf die Bauwilligen umlegt. Erst ausschreiben, Kosten prüfen und dann kalkulieren, beschrieb Kämmerer Elmar Seifert die Reihenfolge.
In etlichen Kommunen wird noch ein Obolus draufgesattelt, dass auch die Stadt noch etwas erwirtschaftet, denn: Baugrund lässt sich nicht vermehren. Doch Hennes warnte im Rat davor. Denn dann könnten sich die Landwirte, die ihre Grundstücke deutlich günstiger verkaufen, über den Tisch gezogen fühlen.
In der jüngsten Ratssitzung ist der Bebauungsplanentwurf verabschiedet worden. Darin sind die Bestimmungen für die künftigen Grundstücke und Gebäude festgelegt. Das reicht von Bepflanzungen über Dachformen bis hin zu Brandschutzvorschriften (Erreichbarkeit der Gebäude). Allerdings sind auch Naturund Artenschutzbelange darin enthalten. In einem neuen Passus wird zudem darauf hingewiesen, dass in angrenzenden Grundstücken Tiere gehalten werden, so dass „Geruchsund Lärmimmissionen an der „östlich angrenzenden Bebauung“möglich sind.
Der Rat hat dem Bebauungsplanentwurf zugestimmt. Auch wird die Verwaltung ermächtigt die Ausschreibungen vorzunehmen. Hennes hofft auf eine baldige Umsetzung, damit die Bauwilligen ans Werk können: „Ziel muss es sein, dass sie im Frühjahr bauen können.“
„Ziel muss es sein, dass sie im Frühjahr bauen können.“