Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Gänsehaut bei „Ave Maria“
Anita und Alexandra Hofmann ziehen Besucher bei ihrem Buchauer Benefizkonzert in Bann
Geschwister Hofmann ziehen Besucher in Bad Buchau in ihren Bann.
BAD BUCHAU - Anita und Alexandra Hofmann haben beim Benefizkonzert in der Stiftskirche St. Cornelius und Cyprianus neben Händels „Halleluja“und das „Ave Maria“von Bach internationale Erfolgshits präsentiert. Der Erlös kommt dem Schulprojekt von Pater Joy im Bundesstaat Kerala im Südwesten Indiens zugute.
Mit herzerwärmenden und besinnlichen Stücken aus 29 Jahren Bühnenpräsenz zogen Anita und Alexandra die Besucher in der gut besetzten Stiftskirche in ihren Bann. Sie kamen von hinten singend in den Altarraum, der zu einer stimmungsvollen Bühne mit wechselnder Beleuchtung ausgebaut war. Entertainerin Alexandra moderierte spielerisch und einfühlsam und gab auch mal Einzelheiten aus ihrem Privatleben preis, die sie dann immer wieder als Übergang für die Lieder nutzte. Sie habe großen Halt in der Familie und sie verbinde drei schöne Momente mit der Kirche. „Das war meine Hochzeit und die Taufe meiner beiden Söhne“, verriet Alexandra Hofmann. „Und was hören Kinder am liebsten?“Märchen – und schon folgte das einfühlsame Lied „Halt mich, lieb mich“aus dem Märchen „Drei Nüsse für Aschenbrödel“. Menschen seien wichtig, ob wir sie kennen oder nicht. „Legen Sie den Arm um den Nachbar und zeigen Sie ihm, wie wertvoll dieser Mensch für Sie ist“, sagte Alexandra Hofmann und viele Gäste folgten ihrer Aufforderung.
Gänsehaut-Feeling kam auf, als Anita Hofmann mit glockenklarer Sopranstimme das „Ave Maria“von Franz Schubert sang. Vierstimmig klinge schöner, „aber wir haben nur zwei Stimmen“, sagte Alexandra Hofmann lächelnd und so hätten sie mit Steffen und Gabriel Schreyer (Vater und Sohn) zwei klassische Tenöre mitgebracht. Mit ihnen sangen sie vierstimmige Lieder und Händels „Halleluja“aus dem Messias-Oratorium.
Bevor Alexandra lesen und schreiben konnte, hätte sie Noten gelernt und in Kindheitsjahren bereits Klavier gespielt, wusste Anita von ihrer Schwester. „Wenn ich eine Kirchenorgel sehe“, dann müsse sie spielen, fügte Alexandra hinzu. Kaum ausgesprochen befand sie sich gleich darauf an der Orgel auf der Empore und gab ein kurzes Orgelkonzert. Als die Orgeltöne verklungen waren, begann Anita mit einem Trompetensolo und Alexandra kam bei der Wiederholung als zweite Stimme mit dem Tenorsaxofon dazu. Der Song von Peter Maffay „Über sieben Brücken musst du gehn“und das Kirchenlied „Ins Wasser fällt ein Stein“rundeten die Vielfalt des Programms ab. Die rund 350 Besucher dankten den beiden Schwestern mit lang anhaltendem Applaus.
Projekt für bedürftige Kinder
Pater Joy dankte Pfarrer Martin Dörflinger und Kirchenpfleger Karl Zanker für die Bereitstellung der Kirche und für die Organisation des Benefizkonzerts. Seine Aufgabe als Missionar in Kerala sei es, sich um die Armen und um die bedürftigen Kinder zu kümmern. Das Schulprojekt umfasse derzeit 543 Schüler mit 29 Lehrern. Die Schule soll für insgesamt 1300 Kinder ausgebaut werden. Vor dem Kirchenausgang gab es für die Fans von Anita und Alexandra Autogramme und gemeinsame Fotos.
Sie habe ein sehr schönes Gefühl, freute sich Alexandra Hofmann, im SZ-Gespräch, vor allem für das Projekt von Pater Joy. „Wenn man mit Singen und Freude anderen Menschen was Gutes tun kann, dann haben wir den genialsten Beruf des Lebens.“