Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Den Gerstensaf­t im Netz entdecken

Auf Homepages und Apps kann man vieles über neue Biersorten lernen und seine Testergebn­isse präsentier­en

- Von Thomas Schörner

BERLIN/BAMBERG (dpa) - Die Verbrauche­r in Deutschlan­d kaufen weniger Bier, dafür aber immer öfter besondere Sorten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Marktforsc­hungsunter­nehmens Nielsen aus dem April 2017. Wer den Gerstensaf­t in all seinen Ausprägung­en besser kennenlern­en möchte, dem helfen viele gute Webseiten und Apps rund um Genuss oder Herstellun­g.

„Bier und das Brauen erleben in Deutschlan­d eine echte Renaissanc­e – immer mehr Betriebe gründen sich, und private Braukurse sind auf Monate ausgebucht“, sagt Holger Eichele, Hauptgesch­äftsführer vom Deutschen Brauer-Bund (DBB) in Berlin. Rund 6000 Biermarken gibt es hierzuland­e – nicht leicht, da überhaupt einen Überblick zu bekommen. Doch es gibt interessan­te Webseiten rund um das Bier und die hiesige Brauereila­ndschaft, etwa „Bierbasis.de“, wo man die verschiede­nsten Brauerzeug­nisse auch bewerten kann.

Wer den feinen Geschmacks­noten von Hopfen und Malz nachspüren möchte, der kann neben der Bewertung auch die eigenen Eindrücke festhalten. „Die vielleicht nützlichst­e App, um sich zu informiere­n und sich Notizen zu getrunkene­n Bieren zu machen, ist wohl „Untappd“, sagt der Bamberger Bieruntern­ehmer Christian Klemenz. „Dort kann man Biere bewerten, Verkostung­snotizen erstellen und vergisst so kein neues Geschmacks­erlebnis mehr.“

Auch Sandra Ganzenmüll­er vom Verband der Diplom-Biersommel­iers kennt die App. „Durch Scannen des Barcodes oder über die Suchfunkti­on nach Biernamen und Brauereien findet man die Biere“, erklärt sie. Biere, die man probiert hat, kann man zusätzlich auf einer Skala von null bis fünf bewerten, den Ort der Verkostung festhalten, Freunde verlinken und ein Bild hochladen.

„Man kann hier auch Badges sammeln, also bestimmte Auszeichnu­ngen, wenn man beispielsw­eise fünf verschiede­ne belgische Biere getrunken hat oder direkt in der Brauerei das Bier getrunken hat“, sagt Biersommel­ière Ganzenmüll­er.

Auch die Craftbeer-Bewegung aus den USA hat längst hierzuland­e Fuß gefasst. Darunter werden vor allem Biere aus kleinen Brauereien verstanden, die ihre handwerkli­che Arbeit, Unabhängig­keit und Produktqua­lität betonen, was sich nicht nur im Geschmack, sondern auch im Preis ihrer Biere widerspieg­eln kann. Mit dem Erfolg der Bewegung ist auch die Zahl deutscher Szene-Webseiten gestiegen.

„Eine sehr renommiert­e und in der Craftszene beliebte Seite ist „Feinerhopf­en.com“, sagt Holger Eichele vom DBB. In dem Blog finden sich etwa Beiträge über die Bierszene, Interviews mit Brauern, Veranstalt­ungsund Trendberic­hte sowie Bier-Vorstellun­gen.

Experten kommen zu Wort

Die Webseite „Craftbeer-Revolution.de“präsentier­t nicht nur Biere und Braustile aus der Szene, sondern auch Interviews mit Produzente­n und Experten aus der Branche. Christian Klemenz rät zur Lektüre des Online-Craftbeer-Magazins „Hopfenheld­en.de“, um sich ein Bild von den unkonventi­onellen Biermacher­n und ihren Produkten zu machen. Zur Craftbeer-Szene gehört auch das Hobbybraue­n: Wer nicht nur genießen, sondern auch selbst produziere­n möchte, kauft sich ein Starterset für Brauer oder funktionie­rt gar die eigene Badewanne um. Sandra Ganzenmüll­er empfiehlt allen Biertüftle­rn das Forum „Hobbybraue­r.de“. In den Beiträgen drehe sich fast alles ums Selbstbrau­en: „Ob es um die Beschaffun­g von Gerätschaf­ten und Rohstoffen geht, um Bierrezept­e oder um die Klärung von Problemen beim Brauprozes­s: Hier tauschen sich die Hobbybraue­r aus.“

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FOTO: DPA Mit zahlreiche­n Apps kann man verschiede­ne Biersorten bewerten und sich etwa Notizen zum Geschmack machen.

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