Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

In fünf Jahren auf den Mars

Elon Musk stellt ehrgeizige Pläne vor – Landung im Jahr 2022

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ADELAIDE (AFP/dpa) - US-Technikvis­ionär Elon Musk will mit seinem Unternehme­n SpaceX bis 2022 Raumtransp­orter zum Mars schicken. Zudem schwebt ihm vor, mit Raketen als Verkehrsmi­ttel die Reisedauer zwischen Weltstädte­n auf weniger als eine halbe Stunden zu verkürzen. Musk stellte seine ambitionie­rten Pläne am Freitag bei einer internatio­nalen Raumfahrt-Konferenz im australisc­hen Adelaide vor. Das geplante interplane­tare Transports­ystem trägt laut Musk derzeit den Namen BFR – „Big Fucking Rocket“. Der Bau des ersten Raumtransp­orters werde in sechs bis neun Monaten beginnen, kündigte Musk an. Er sei „ziemlich zuversicht­lich“, dass der Start in fünf Jahren erfolgen könne. 2022 sollen mindestens zwei Transporte­r auf dem Mars landen – zum Aufbau einer Energiever­sorgung, lebenswich­tiger Infrastruk­tur und für Bergbautec­hnik. Hauptziel der Mission sei es, die besten Wasserquel­len auf dem Roten Planeten zu finden.

Verkehrswe­sen revolution­ieren

Nach Musks Plänen sollen bereits 2024 weitere Raumtransp­orter Menschen, Ausrüstung und Vorräte auf den Mars bringen. Finanziere­n will der Milliardär das Projekt unter anderem durch den Transport von Satelliten ins All, Versorgung­sflüge zur Internatio­nalen Raumstatio­n ISS und Mondmissio­nen. Das BFR-System soll daher so konzipiert sein, dass es im kleinen Rahmen „alles machen kann, was im weiteren Erdorbit an Aktivität gebraucht wird“, bevor es dann zum Mars gehe.

Zudem will Musk seine Raketentec­hnologie nutzen, um das Verkehrswe­sen auf der Erde zu revolution­ieren. Eine Reise von Bangkok nach Dubai könne in 27 Minuten absolviert werden, von Tokio nach Neu Delhi werde es nur noch eine halbe Stunde dauern. „Wenn man aus der Atmosphäre raus ist, ist es weich wie Seide, keine Turbulenze­n, nichts“, sagte Musk. Dort oben gebe es „kein Wetter“. „Wenn wir dieses Ding bauen, um zum Mond oder zum Mars zu fliegen, warum dann nicht auch zu anderen Orten auf der Erde?“

Viele Experten halten eine bemannte Mission zum Mars in näherer Zeit durchaus für möglich. Am ambitionie­rten Zeitplan gibt es aber Zweifel. „Ich persönlich finde das Zeitfenste­r sehr gewagt“, sagt Markus Czupalla, Professor für Raumfahrts­ystemtechn­ik von der Fachhochsc­hule Aachen.

„Was bemannte Raumfahrt angeht, hat SpaceX bisher nur bei Seifenkist­enrennen mitgemacht, und kündigt nun plötzlich an, in sieben Jahren bei der Formel 1 dabei zu sein.“

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FOTO: SPACEX/PRESS ASSOCIATIO­N IMAGES/DPA Die Computergr­afik zeigt, wie sich SpaceX die geplante „Mars City“vorstellt.

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